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Leo Trotzki 19390109 Brief an Rose Karsner

Leo Trotzki: Brief an Rose Karsner

9. Januar 1939

[Eigene Übersetzung nach dem englischen Text, dort unter dem Titel „The Plight of Our Refugee Comrades“, Die Notlage unserer Flüchtlingsgenossen, verglichen mit der französischen Übersetzung, dort unter dem Titel „Les Visas“, Die Visa]

Werte Genossin Rose:

Ich erhielt einen Brief des Genossen Walter Held betreffend das Schicksal unserer deutschen Genossen in Europa. Ich schicke Ihnen eine Kopie des betreffenden Teils des Briefes. Leider ist es auf Deutsch, aber ich hoffe, dass jemand von den Genossen ihn ins Englische übersetzen kann. Die Frage ist sehr wichtig, und ich würde mich freuen zu wissen, dass der Plan Helds machbar ist.

Vor etwa zwei Wochen erhielt ich eine Anfrage für ein Visum von fünfzehn tschechoslowakischen Genossen. Ich habe alles getan, was ich konnte, aber ich bin nicht sehr zuversichtlich. Die Schwierigkeiten hier wachsen parallel zum Druck von allen Seiten. Wir haben Visa für Otto und Julik nur leicht besorgt als meine Mitarbeiter, die in meinem Haus leben sollten; aber während unserer Verhandlungen über Julik mussten wir erklären, dass er der letzte Mitarbeiter sein würde, für den wir ein Visum beantragen würden. Leider sieht unsere allgemeine Anfrage nicht sehr vielversprechend aus.

Held korrespondiert mit Genossen Novack über seinen eigenen Fall und den der anderen deutschen Genossen. Ich hoffe, dass Sie ihn konsultieren und alles tun werden, um die wertvollen Kader unserer deutschen Sektion zu retten.

Ich würde mich freuen zu hören, ob der Plan machbar ist, was getan wird und was getan werden wird.

Mit Genossengruß der Ihre,

L. Trotzki

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