Leo Trotzki: Knirschen im ApparatEine populäre Erläuterung über Linke und Rechte [eigene Übersetzung nach dem russischen Text, verglichen mit der englischen Übersetzung] In der „Prawda" vom 30. März ist ein Artikel Jaroslawskis „Von links nach rechts" abgedruckt. Der Artikel ist gewidmet dem „Übergang" der linken Opposition … ins Lager der Sozialdemokratie. Auf welche Weise Leute, welche bereits mehr als zwei Jahre wegen konterrevolutionärer Tätigkeit und sogar wegen „Vorbereitung auf den bewaffneten Kampf gegen die Sowjetmacht" (die offizielle Motivierung der Ausweisung Trotzkis) in Gefängnis und Verbannung festgehalten werden, – auf welche Weise diese alten „Konterrevolutionäre" jetzt erst anfangen, ins sozialdemokratische Lager „überzugehen", bleibt vollkommen unverständlich. Dafür ist durchaus klar, dass Jaroslawski immer noch schwitzen muss für das Auffinden einer „wissenschaftlichen" Begründung für den Artikel 581, nach welchem die Opposition bestraft wird. Die Suche nimmt jetzt einen besonders geräuschvollen Charakter an, weil es im Apparat ein Knirschen gibt, und dieses übertönt werden muss. Nicht zufällig wird gegen die Opposition Jaroslawski losgelassen, obgleich in der Partei beträchtlich sachkundigere und gescheitere Leute vorhanden sind. Aber Sachkundigere, Gescheitere oder Gewissenhaftere wollen jetzt nicht mit Jaroslawski heulen2; aber laut sagen, was sie denken, können sie nicht, teilweise dürfen sie es nicht wagen, oder sie haben sich einfach verloren. Die Jaroslawskis haben sich nicht verloren, weil sie nichts zu verlieren haben. Deshalb handelt Jaroslawski zur Verteidigung der Stalinschen Politik gegen die Opposition und gibt, werden wir beiläufig bemerken, ein bemerkenswertes Muster jener Fäulnis, welche jetzt die Partei füttert. Wenn wir für dieses Mal ausnahmsweise bei dem Artikel Jaroslawskis Halt machen, dann nur deshalb, weil er bei seiner ganzen Nichtigkeit sehr symptomatisch und gut aufzeigt, an welcher Stelle Stalin, nach dem deutschen Ausdruck, der Schuh3 drückt. Tempo der Industrialisierung Wir schrieben Genossen in der UdSSR bereits vor einigen Monaten, dass sich die Merkmale vermehren, die auf eine übermäßige Beschleunigung Industrialisierung hinweisen. Unter Hinweis auf unser Bulletin schreibt Jaroslawski, dass diese Einschätzung, „sich durch absolut nichts von dem unterscheidet, was die „Menschewiki“ schreiben. Absolut durch nichts! 4Wenn man daherredet, so redet man daher. Jaroslawski errät nicht, dass die Frage von richtigen und falschen, realen und irrealen Tempi für sich gestellt vorhanden ist, unabhängig von dem, was die Menschewik über sie sagen, und sich in Abhängigkeit von materiellen und organisatorischen Faktoren, aber nicht von Zeitungszitaten entscheidet, erst recht nicht von falschen. In jener Periode, als wir, Oppositionelle, für höhere Tempi der Industrialisierung kämpften (in den Jahren 1923-1929), wiederholte die ganze bürgerliche Weltpresse zusammen mit der sozialdemokratischen, Stalins Anschuldigung folgend, die Opposition bestehe aus Romantikern, Fantasten und „Überindustrialisierern". In den Jahren 1923-1925 bewiesen wir, dass die sowjetische Industrie sogar nach Erschöpfung der vorrevolutionären Ausrüstung5 bis zu 20% jährliches Wachstum werde liefern können. Wir stützten uns auf auf ökonomische Erwägungen, welche wir hier nicht bringen werden. (s. „Zum Kapitalismus oder zum Sozialismus", russ. Ausgabe, S. 45-46). Im Inneren von Gosplan wurde ein Jahr später ein Fünfjahresplan ausgearbeitet, laut welchem die Entwicklung der Industrie mit dahinschwindendеr Schnelligkeit geplant wurde, von 9% bis 4% im Jahr. Die Opposition unterzog diesen Entwurf einer gnadenlosen Verurteilung. Sie wurde der „Demagogie" beschuldigt. Noch im nächsten Jahr bestätigte das Politbüro den neuen Entwurf des Fünfjahresplans mit mittlerem jährlichen Wachsen von 9%. Die XV. Parteikonferenz (im Jahre 1926)6 erkannte diese Prozente als richtig an und verurteilte die Opposition wegen … „Unglauben" und „Skeptizismus". Dies verhinderte die Opposition nicht, den neuen Fünfjahresplan unversöhnlich zu verurteilen. Noch anderthalb Jahre später erarbeitete Gosplan schließlich den dritten Fünfjahresplan[entwurf] mit einem jährlichen Zuwachs von 20%. Dieser Zuwachs stimmte – viel näher, als man hätte hoffen können – mit der hypothetischen Prognose der Opposition des Jahres 1925 überein und widerlegte vollständig das ganze vorhergehende hochtrabende Geschwätz über Industrieromantik und Demagogie. Dies ist die kurze Vorgeschichte der Frage. Der faktische Anstieg der Industrie im ersten Jahr des Fünfjahresplans (1928-29) übertraf jedoch den Plan um ganze 10%. Die Leitung beschloss aber unverzüglich, diesen Erfolg der ganzen Fünfjahresberechnung zugrunde zu legen und den Plan im Rahmen von 4 Jahren zu erfüllen. Dagegen erhob die Opposition die Stimme der Warnung, dieses Mal „von rechts". Von was gingen wir aus? a) Im Entwurf des Fünfjahresplans müssen einfach Fehler und Disproportionen sein. Sie werden sich nach dem Maße der Erledigung des Plans anhäufen, können schlagartig entdeckt werden, nicht im ersten Jahr, aber im zweiten oder dritten, und sofort plötzlich den Anstieg aufhalten. Bevor man der Industrie eine Zusatzbeschleunigung gibt, muss man, in militärischer Sprache gesagt, alle Fugen oder Knotenpunkte sorgfältig nachprüfen, wo sich verschiedene Zweige der Wirtschaft miteinander verbinden. b) Der beobachtete Rückgang der Qualität der Produktion, und sie ist schon überaus niedrig genug, schließt die größte Gefahr nicht nur für die Verbraucher, sondern auch für die Produktion in sich, weil der Hauptverbraucher der Produktion die Industrie selbst ist. Die niedrige Qualität wird unausbleiblich auf einer der nächsten Etappen der Produktion7 zu einem schroffen Rückgang der Quantität führen. c) Man darf nicht die Frage der Entwicklungstempi der Industrie von der Frage des Lebensniveaus der Arbeitermassen losreißen, weil das Proletariat die Hauptproduktivkraft ist, und bloß ein ausreichender materieller und kultureller Aufschwung des Proletariats eine Garantie der höchsten Tempi der Industrialisierung in der Zukunft ist. Diese Frage erachten wir als die Wichtigste von allen. Dies sind die drei Haupterwägungen, welche die Opposition nötigten, die Stimme der Warnung gegen die unüberlegte Verfolgungsjagd der Tempi zu erheben, die die ökonomische Täuschung der vorherigen Periode ersetzte. Wenn in den Jahren 1923-1928 das Politbüro8, das die riesigen Möglichkeiten nicht verstand, die in der nationalisierten Industrie und den Planmethoden der Wirtschaft lagen, bereit war sich mit 4% oder mit 9% jährlichem Wachstum aussöhnen, dann springt es nun, auf Grund des Unverständnisses der materiellen Grenzen der Industrialisierung, leicht von 20% auf 30% über, in dem abenteuerlichen Versuch, jede teilweise und zeitweilige Errungenschaft in eine Norm zu verwandeln und dabei vollkommen die wechselseitige Bedingtheit der verschiedenen Seiten des wirtschaftlichen Prozesses aus dem Blick zu verlieren. Wenn wir aufrufen, von der formellen Verfolgungsjagd nach der Quantität zu realen Verbesserungen der Qualität zu gehen – bedeutet das, dass wir zum Rückzug von real erlangten Erfolgen aufrufen? Wenn wir die Nutzung eines Teils der Akkumulation für den heutigen Verbrauch der Arbeiter verlangen – bedeutet das, dass wir bei der Industrialisierung etwas Unerlaubtes versuchen? Wenn wir verlangen, dass wir, bevor wir 30% jährliches Wachstum legitimieren9, ernsthaft die Wechselbeziehungen aller Industriezweige und der Volkswirtschaft insgesamt nachprüfen, im Blickwinkel auf die Arbeitsproduktivität und Selbstkosten der Produktion – bedeutet das, dass wir zum Rückzug auf die gestrige Positionen Stalins aufrufen? Falls die Frage sich in der Tat so einfach löst, warum aber dann sich bei 30% Halt machen? 50% sind mehr. Wer nicht „zurück" schleifen will, der muss auf sein Banner zumindest 75% schreiben. Oder kann es sein, dass 30% als Norm vorherbestimmt sind? Durch wen vorherbestimmt? Wann10 vorherbestimmt? Wirklich, die unglückseligen Leiter stießen einfach mit der Nase auf diese „Norm" auf den ersten Schritten der Erledigung des 20%-Plans, gegen welchen sie sich im Verlauf von einigen Jahren mit Händen und Füßen gewehrt hatten. Nun erweist sich, dass 30% Leninismus sind, aber wer den in die Kandare beißenden11 Opportunisten sagt: verliert nicht den Kopf, vergrabt euch nicht12, drängt nicht die Industrie grausamen Krisen entgegen – jene, seht ihr, „unterscheiden sich absolut durch nichts von der Sozialdemokratie". Absolut durch nichts! Sind diese Leute etwa keine Hanswürste? Kollektivierung Noch magerer13, falls möglich, verhält sich die Sache mit der Bauernpolitik. Im Verlauf einer Reihe von Jahren baute das Politbüro seine Landwirtschaftspolitik auf der Idealisierung14 eines kräftigen Mittelbauern und der individuellen bäuerlichen Wirtschaft allgemein auf. Den Kulaken bemerkten sie einfach nicht oder erklärten ihn für eine nichtige Größe, solange er nicht in seinen Händen 40% des Warengetreides15 und obendrein die Führung der Mittelbauern konzentrierte. Nachdem der Kulak seine eigenen ökonomischen Verbindungen und Kanäle geschaffen hatte, verweigerte er der Staatsindustrie Getreide. Danach (genau: nach dem 15. Februar 1928) schlugen die verspäteten und erschreckten Leiter die Kulaken mit einem Hagel administrativer Repressionsmaßnahmen, welche sofort den bäuerlichen Umsatz hemmten, faktisch die NEP liquidierten und den Mittelbauern in eine Sackgasse hineintrieben. Wenn wir sagen, dass diese Sackgasse auch der Ausgangspunkt des neuen Kapitels der Kollektivierung war, dann erfinden und eröffnen wir nichts. Wir wiederholen dann bloß, was die offizielle Sowjetpresse viele Male zugab. Wenn Jaroslawski heult, dass „bisher nicht ein Reaktionär sich diese gemeinstе Erklärung ausdachte" (Dahergerede, so ein Dahergerede!), dann zeugt das bloß davon, dass der arme Schlucker so von der Kontrolle der Korrespondenz der Oppositionellen aufgesogen ist, dass er die ökonomischen Artikel der Sowjetpresse nicht liest. Jaroslawski ist besonders entrüstet, wenn wir sagen, dass die Mittelbauernschaft zwischen Bürgerkrieg und Kollektivierung schwankt. Er nennt diese Bemerkung „kompaktes16 Renegatentum". (Das Vokabular ist beim Kontrolleur der Korrespondenz nicht reichhaltig!). Aber die Sowjetpresse ist doch voll Mitteilungen darüber, dass Bauern, d.h. hauptsächlich Mittelbauern, räuberisch lebendes und totes Inventar ausrotten und ausverkaufen. Alle Leiter nennen die Erklärung „bedrohlich". Die Zeitungen erklären die ganze Sache mit dem Einfluss der Kulaken. Die Rede kann hier jedoch nicht von „Ideen"-Einfluss17 sein, sondern von den ökonomischen Verbindungen von Kulaken und Mittelbauern, von der bekannten Interdependenz der ganzen Markt-, der Waren-Geld-Bauernwirtschaft18. Im Ausverkauf von Nutzvieh als Massenerscheinung haben wir nicht andere als eine leise, Sabotage-Form des Bürgerkriegs. Auf der anderen Seite hat auch der Zug in die Kolchosen Massencharakter. Ist es nicht klar, dass die zwiespältige Natur des Mittelbauers, welcher in sich den Arbeitenden und den Händler verknüpft, in der derzeitigen Etappe den kontrastreichsten Ausdruck erreichte? Der Mittelbauer schwankt zwischen Kollektivierung und Bürgerkrieg, aber in bestimmtem Grade verknüpft er das eine mit dem anderen. Darin liegt die Schärfe der Lage und ihre Gefahr, welche sich verzehnfacht, wenn sie nicht rechtzeitig verstanden wird. 19In jenen Jahren, als das Politbüro zu drei Vierteln, aber der Staatsapparat zu 90% auf den „kräftigen Mittelbauern", d.h. auf den Kulaken setzte, forderte die Opposition energische Maßnahmen zur Kollektivierung der Landwirtschaft. Wir werden erinnern, dass in der Plattform der Opposition diese Forderungen folgenden Ausdruck fanden20: „Dem wachsenden Farmertum des Dorfs muss der schnellere Anstieg der Kollektive21 entgegengestellt werden. Notwendig ist systematisch, Jahr für Jahr eine beträchtliche22 Bewilligung von Hilfe für die in Kollektiven organisierte Dorfarmut zu produzieren" (S. 24 russ. Ausgabe).23 Und weiter: „Es sollten viel beträchtlichere Mittel in den Sowchosen- und Kolchosen-Aufbau gesteckt werden. Notwendig ist die Bewilligung maximaler Privilegien für neu organisierte Kolchosen und andere Formen von Kollektivierung. Mitglieder von Kolchosen dürfen keine Personen sein, denen die Wahlrechte entzogen sind. Die Aufgabe der Überführung der Klein- in kollektivistische Großproduktion muss die ganze Arbeit der Genossenschaft durchdringen. Notwendig ist die Durchführung einer strengen Klassenlinie im Bereich der Maschinenversorgung, insbesondere auf dem Weg des Kampfes mit Pseudo-Maschinengenossenschaften". (S. 26 russ. Ausgabe).24 Wir bestimmten das Tempo der Kollektivierung nicht im Voraus, weil er für uns eine abgeleitete Größe gegenüber dem Tempo der Industrialisierung und einer Reihe anderer ökonomischer und Kulturfaktoren war (auch jetzt bleibt). Der Plan des Politbüro plante zwei Jahres später die Kollektivierung eines Fünftels der Bauern im Verlauf eines Jahrfünfts. Man muss annehmen, dass diese Ziffer nicht einfach Krschischanowski in einer Schlafvision erschien, sondern auf technischen und ökonomischen Berechnungen beruhte. Ja oder nein? Indessen, in den ersten anderthalb Jahren wurden drei Fünftel der Bauernschaft der Kollektivierung unterzogen. Sogar falls wir den Glauben übernehmen, dass diese Spannweite der Kollektivierung ein kompakter Triumph des Sozialismus sei, dann müssen wir gleichzeitig den vollen Bankrott der Führung konstatieren, weil Planwirtschaft voraussetzt, dass eine Führung wenigstens irgendetwas der grundlegenden wirtschaftlichen Prozess vorhersagt. Indessen gibt es dafür keine Anhaltspunkte. Bucharin, der neue, rekonstruierte, industrialisierte und völlig kollektivierte Bucharin, gab in der „Prawda" zu, dass die neue Etappe der Kollektivierung aus administrativen Maßnahmen im Kampf um Getreide erwuchs und dass diese Etappe von der Führung nicht „in all ihrer Konkretheit" vorausgesehen war. Dies ist sehr hübsch gesagt! Der Fehler des Tempos in den Planberechnungen bildet nur etwa 900-1000%25. Und in welchem Bereich? Nicht in der Frage der Produktion von Fingerhüten, sondern in der Frage der sozialistischen Umwandlung der ganzen Landwirtschaft. Es ist klar, dass irgendwelche „Konkretheiten" Stalin und Jaroslawski tatsächlich nicht voraussahen. Hier hat Bucharin Recht. Wie bekannt verdächtigten wir die derzeitige Führung niemals eines Übermaßes an Scharfsinn. Aber solche Fehler hätte sie nicht machen können, wenn die Kollektivierung tatsächlich aus der Erfahrung erwachsen wäre, die sie bei der Überzeugung der Bauern von den Vorteilen der großen Kollektivwirtschaft über die individuelle erlangte, weil ein solcher Prozess seine Etappen hat, welche man leicht mit den Händen fühlen kann. 26Wir zweifeln natürlich nicht für eine Minute daran, dass ein tief progressiver und schöpferischer Strom in der Kollektivierung vorhanden ist27. Bedingt sind wir bereit annehmen, dass er nach seinem Umfang ungefähr übereinstimmt mit dem Entwurf des Fünfjahresplans. Aber woher erwuchsen 1000 Prozent Zusatzerfolg? Es ist trotzdem nötig, das zu erläutern! Nehmen wir sogar28 an, dass die Arbeit der Kolchosen im Verlauf der vorherigen 12 Jahre derart erfolgreich war, dass sie die ganzen Bauernschaft nicht nur von den Vorteile, sondern auch die allgemeine Durchführbarkeit der Kollektivierung überzeugen konnte. Klar ist, dass diese Art Überzeugungskräfte nur auf Traktoren und anderen Maschinen begründete Kolchosen entwickeln konnten. Es ist durchaus möglich annehmen, dass die erdrückende Mehrheit der Mittelbauern heute tatsächlich die Vorteile der Traktorbearbeitung des Bodens zugibt. Aber daraus entspringt noch nicht eine kompakte Traktorisierung, weil für letztere, außer der Überzeugung vom Nutzen von Traktoren, noch die Verfügbarkeit der Traktoren selbst notwendig ist. Warnte die Macht die Bauern über die tatsächliche Lage im Bereich der Technik und der materiellen Mittel allgemein? Nein! Anstatt dass sie die panische Kollektivierung zurückhielt, verschärfte sie ihren rasenden Druck. Es stimmt, dass jetzt, um das Fehlerchen von 1000% beim Tempo zu rechtfertigen, eine neue Theorie darüber geschaffen wurde, dass die Technik zehntrangig sei, und dass man die sozialistische Landwirtschaft („manufakturmäßig"), sich bekreuzigend29, bei jeglichen Produktionsmitteln aufbauen könne. Diese mystische Theorie verschmähen wir jedoch entschieden. Wir glauben nicht an die unbefleckte Empfängnis des Sozialismus30. Darüber hinaus erklären wir dieser Mythologie den gnadenlosen Krieg, weil die unausbleibliche Enttäuschung der Bauern eine grausame Reaktion gegen den Sozialismus allgemein herbeizurufen droht, wobei sich diese Reaktion auch auf beträchtliche Kreise der Arbeiter ausweiten kann. Stalin begann seinen jüngsten Rückzug – dessen Unausbleiblichkeit er am Vorabend auch so wenig voraussah, wie ein halbes Jahr vorher die kompakte Kollektivierung – mit einer gemeinen Räsoniererei hinsichtlich der Vorzeitigkeit eines sozialistischen Regimes für bäuerliches Geflügel. Die letzten Telegramme besagen, dass Stalin bereits schaffte, eine beträchtliche Entfernung zurückzulegen – nicht vorwärts, oh weiser Jaroslawski! – sondern rückwärts, von 60% Kollektivierung auf 40%. Wir zweifeln nicht im Geringsten daran, dass er – immer am Schwanz der realen Prozesse – noch auf eine solide Quantität von Prozenten wird zurückweichen müssen. In Voraussicht dessen warnten wir bereits einige Monate vorher, d.h. gerade auf dem Höhepunkt der Kollektivierungsraserei, vor den Auswirkungen des bürokratischen Abenteurertums. Wenn die Partei unsere Warnungen in der echten Form, aber nicht in den späten Entstellungen Jaroslawskis, gelesen hätte, wären viele Fehler, wenn nicht vermieden, dann außerordentlich abgemildert31 worden. Was bedeutet die von uns aufgestellte Losung der Zusammenarbeit mit der Sowjetunion?32 Die nahende Krise der Sowjetwirtschaft fällt mit der wachsenden weltkapitalistischen Krise zusammen. Dieses Zusammenfallen hat letztlich allgemeine Ursachen. Der Weltkapitalismus überlebte sich, aber der Totengräber33 ist noch nicht bereit für seine Arbeit. Die Krise der Sowjetwirtschaft ist, wenn wir die Fehler der Führung beiseite lassen, die ökonomische Auswirkung der Isolation der UdSSR, d.h. wiederum jenes Faktums, dass das Weltproletariat den Kapitalismus noch nicht wegfegte. Das Problem der proletarischen Revolution ist das Problem der Weltorganisation der sozialistischen Wirtschaft. Für Europa mit seinem überreifsten und kränksten Kapitalismus bedeutet die proletarische Revolution zuallererst die ökonomische Vereinigung des Kontinents. Die europäischen Arbeiter zur Eroberung der Macht vorbereiten kann und muss man34, indem man vor ihnen den unermesslichen Nutzen einer richtigen, geplanten, gesamteuropäischen, aber danach auch Weltorganisation der sozialistischen Wirtschaft enthüllt. Die Losung der Vereinigten Sowjetstaaten Europas ist jetzt mehr denn je erforderlich – sie ist jedoch vollkommen ungenügend in ihrer abstrakt-politischen Form. Sie muss mit konkretem ökonomischen Inhalt angefüllt sein. Die wirtschaftliche Erfahrung der Sowjetunion ist durchaus genügend, um eine ungefähre Variante eines auf der Zusammenarbeit der UdSSR mit den Industrieländern Europas begründeten Plans zu schaffen. In der letzten historischen Rechnung liegt der Ausweg für die UdSSR aus den zunehmenden inneren Widersprüchen darin 35und nur darin. Auch für Europa gibt es keinen andere Ausweg aus Krise, Arbeitslosigkeit, zunehmendem Druck36 Amerikas und der Perspektive von Kriegen. Das Problem der Zusammenarbeit ist in vollem Umfang nur über die proletarische Revolution, über die Schaffung der Vereinigten Sowjetstaaten Europas lösbar, welche über die derzeitige37 Sowjetunion mit dem befreiten Asien in Verbindung treten werden. Man muss die europäischen Arbeiter zu dieser Perspektive führen. Man muss ihnen einen klaren und breiten Plan der ökonomischen Zusammenarbeit vorzeigen, begründet auf den außerordentlich hohen Wachstumskoeffizienten, die sogar im rückständigen isolierten Russland erreicht werden. Darin liegt die unermessliche revolutionäre Bedeutung der Losung der ökonomischen Zusammenarbeit mit der UdSSR, falls diese richtig, d.h. auf revolutionäre Weise aufgestellt wird. Unter den derzeitigen Bedingungen ist diese Losung darüber hinaus eine der wertvollsten Werkzeuge zur Mobilisierung der Arbeitslosen und allgemein der Arbeiter in Verbindung mit der Arbeitslosigkeit. Die Sache handelt sich natürlich nicht nur um mögliche Lieferungen an die Sowjetunion, wie wichtig diese Frage für sich genommen auch ist. Die Sache handelt sich um den Ausweg aus der historischen Sackgasse, um die vollkommen neuen ökonomischen Möglichkeiten einer vereinten europäischen Wirtschaft. Mit dieser Art von konkretem, auf Erfahrung begründetem, „übernationalem" Plan in den Händen können und müssen die kommunistischen Arbeiter sich an die sozialdemokratischen und parteilosen38 Arbeiter wenden. Unter den Bedingungen der Krise ist das der wichtigste Zugang zu den Problemen der sozialistischen Neuordnung Europas. Bei einer richtigen Anwendung der Einheitsfrontpolitik kann man die Losung der Zusammenarbeit mit der UdSSR und der ökonomischen Vereinigung Europas in einen Keil verwandeln, welcher ganz große Kreise sozialdemokratischer Arbeiter von ihren derzeitigen Führern losbrechen wird. Aber dafür ist zuerst notwendig die schimpfliche39 Theorie des Sozialismus in einem einzelnen Lande zu liquidieren, zurückzuweisen, zu verurteilen, aufzugeben40. Man muss dem Weltproletariat klar machen, dass das russische sich kein einzelnes sozialistisches Haus bauen kann, dass ein solcher Bau im nationalen Maßstab allgemein unmöglich ist. Sie bauen eine nationale Wand des sozialistischen europäischen, aber in der Zukunft auch Welthauses. Je weiter, desto schwieriger wird es für sie, diese Wand zu errichten, weil sie ohne fristgerechten Bau der anderer Wände umgestoßen werden kann. Darüber, über einer nationalen Wand ein Dach zu errichten, kann auch nicht die Rede sein. Man muss an die gleichzeitige Arbeit mit anderen Ländern nach einem Gesamtplan herantreten. Dieser Plan muss von der Regierung der Sowjetunion ausgearbeitet werden, zumindest in den grundlegenden Linien, als Plan eines mächtigen materiellen und geistigen Wachstums der Völker Europas, Asiens und der ganzen Welt. Das ist es, was in einer breit angelegten Sicht die Losung der ökonomischen Zusammenarbeit mit der UdSSR im derzeitigen historischen Umfeld bedeutet. Aber eine solche Politik setzt eine radikale Revision der Theorie und Praxis der sowjetischen Führung voraus. Die Jaroslawskis sind für eine solche Politik wenig tauglich. Von rechts oder von links?41 Wie unschwer vorherzusagen war, bezeugt42 Jaroslawski jetzt, dass die linke Opposition jetzt die rechte wurde43. Als wir gegen 4%44 für 20% agitierten – damals waren wir „Ultralinke". Wenn wir warnen: nicht auf 30% hinaufspringen, was die Qualität verschlimmert und die Arbeitskräfte überanstrengt, dann sind wir „Rechte". Als wir gegen den thermidorianischen Kurs auf den kräftigen Mittelbauern Kurs auf die Kollektivierung forderten – das war „Ultralinkstum". Wenn wir aber in der Ordnung45 antireligiöser Propaganda gegen den Mythos von der unbefleckten Empfängnis46 des Sozialismus agitieren, dann erweisen wir uns als … Rechte. Die Frage löst sich sehr einfach seit jener Zeit, in der Molotows Füße das Maß der Dinge wurden47. Alle Menschewiki – ist Jaroslawski außer sich48 – agitieren gegen die derzeitigen Tempi der Industrialisierung und Kollektivierung. Klar: die Opposition hat einen menschewistischen Blickwinkel. Jaroslawski erschreckt. Wen: nicht uns? Nein, er erschreckt die Seinen, weil er deutlich49 das Knirschen im Apparat vernimmt. Der Menschewismus ist für die Rückkehr der UdSSR zum Kapitalismus, welcher sich – speziell50 zum Behagen der Menschewiki – mit einer bürgerlichen Demokratie krönen muss. Gleichzeitig, bestärkten die Menschewiki das gestrige Stalinsche Programm der Industrialisierung gegen die Plattform der Opposition, wobei sie in erstem Elemente von ökonomischem Realismus51 sehen, das zweite als Romantik52 deuten. Das ist ein historisches Faktum. Selbstverständlich sind die Menschewiki auch jetzt für einen Rückgang der Tempi53. Folgt daraus, dass in einem marxistischen Blickwinkel die Tempi der Industrialisierung allgemein keine Grenzen haben? Bemerkenswert ist, dass sich Jaroslawski in demselben Artikel mit großer Befriedigung auf den alten Sozialrevolutionär Minor beruft, welcher in einer Pariser Versammlung, mit bestimmter Anteilnahme54 über die Kollektivierung sprach, die sich in der UdSSR ereignet. Unter dem Blickwinkel der persönlichen Charakteristik macht die Erklärung Minors ihm zweifellos Ehre, weil sie vom Vorhandensein eines sozialistischen Gewissens bei ihm zeugt, von der Bestrebung, zu verstehen, was sich in der Tat ereignet, ohne die boshafte Voreingenommenheit des gekränkten Kleinbürgers. Aber vom politischen Blickwinkel darf man nicht für eine Minute vergessen, dass Minor einer der ältesten Narodniki ist, der durch seine ganze Vergangenheit am meisten vor marxistischen Ideen geschützt ist. Wie viele Lanzen zerbrachen Marxisten im Kampf mit Narodniki-Utopien55 hinsichtlich des Aufbaus des Sozialismus auf Hakenpflug und bäuerlichem Gemeindeland. Der Agrarsozialismus hatte bei linken SRlern abenteuerlichen Charakter, bei rechten bürokratischen. In der Stalinschen56 Politik verbinden sich Elemente von Bürokratismus und Abenteurertum. Es ist nicht merkwürdig, dass Minor in den Stalinschen Neuigkeiten57 etwas von seinen heimatlichen alten Zeiten fand. Eine der möglichen Definitionen des Bolschewismus besteht darin, dass er in der Praxis die bemerkenswerteste Synthese von Reform und Revolution gab. Die Sozialdemokratie war einst für die Reform gegen die Revolution, verzichtet aber nun, aus Furcht vor der Revolution, auch auf Reformen. Die Sozialdemokratie ist immer gegen die Revolution. Bedeutet das, dass jede Verneinung einer revolutionären Situation im gegebenen Moment Menschewismus ist? Die Menschewiki waren gegen die Oktoberrevolution, zusammen mit Sinowjew, Kamenew, Rykow, Miljutin und anderen. Die Menschewiki waren gegen die revolutionäre Offensive in Deutschland im Jahre 1923 (zusammen mit Stalin). Die Menschewiki waren gegen den Bruch mit der Guomindang und die Schaffung von Sowjets in China in den Jahren 1925-1927, wobei sie offen Stalin gegen uns58 stützten. Die Menschewiki erachteten unsere Forderung einer Kriegserklärung an den Generalrat zur Zeit des Kohlebergarbeiterstreiks im Jahre 1926 als Abenteuer (zusammen mit Stalin). Auf der anderen Seite waren die Menschewiki gegen den Aufstand in Estland im Jahre 1924, gegen das terroristische Abenteuer in Bulgarien, gegen den Kantoner Aufstands des Jahres 1927. Bedeutet das, dass wir abenteuerliche Aufstände unterstützen oder sie organisieren müssen? In der59 Arbeit über die „dritten Periode" deckten wir auf Grund von Fakten und Ziffern den verbrecherischen Leichtsinn von Molotow & Co auf, die in Frankreich den Vorabend der Revolution verkündeten. Nach unseren Ziffern können auch Reformisten und Kapitalisten zur Selbsttröstung zu greifen versuchen. Bedeutet das, dass wir Fakten und Ziffern ignorieren müssen? die Laterne löschen? tastend umherirren? Aus dem kurzen und unvollständigen Verzeichnis sehen wir, dass in allen kritischen Momenten in den letzten 13 Jahren die Menschewiki zusammen mit den Epigonen die revolutionäre Situation leugneten, wenn sie vorhanden war. in allen diesen Fällen waren sie gegen uns. Auf der anderen Seite „fielen“ ihre Beurteilungen episodisch und rein formell mit unserer „zusammen", wenn die Menschewiki den Aufstand als solchen missbilligten, wir aber das Vorhandensein der Bedingungen für einen erfolgreichen Aufstand leugneten. Dasselbe aber ereignet sich jetzt auch in der Frage der Tempi der Industrialisierung und Kollektivierung. Chwostismus60 oder Abenteurertum? Einzelne Genossen sind beunruhigt durch unsere Anschuldigung des ultralinken Abenteurertums an die Adresse Stalins61. Einer unserer Freunde beweist, dass die „kompakte Kollektivierung" von Seiten der Führung nicht abenteuerlichen, sondern rein chwostistischen Charakter hat. Einen Widerspruch gibt es hier nicht. Chwostismus ruft immer und unausbleiblich ultralinkes Abenteurertum als seine Ergänzung hervor oder 62verwandelt sich selbst unmittelbar in es. Die Degeneration des Bolschewismus bedeutet unumgänglich dessen chemische Verwesung in Opportunismus und nackten „Revolutionismus".63 Man darf außerdem nicht vergessen, dass auch Abenteurertum auf zwei Arten geschieht. Die eine drückt revolutionäre Ungeduld der Avantgarde aus und ruft ein Vorwärtslaufen hervor; die andere drückt politische Verzweiflung der zurückbleibenden Nachhut aus. In den April- und Juli- Demonstrationen des Jahres 1917 trugen manche Bolschewiki zweifellos Elemente abenteuerlichen Vorwärtslaufens64 hinein. Ebensolche Tendenzen, aber viel schlagartiger gezeigt und mit schwereren Auswirkungen, kann man im Aufstand der Spartakisten des Jahres 1919 feststellen, der versuchte, über die Nationalversammlung65 zu springen. Die Taktik der deutschen Führung in den Märztagen des Jahres 1921 war umgekehrt der Versuch einen Aufstand bei einer fallenden Welle zu inszenieren. Die Taktik der ultralinken Führung in Deutschland im Jahre 1924 war eine abenteuerliche Ergänzung des Chwostismus im Jahr 1923. Der Kantonaufstand im Jahre 1927 war eine abenteuerliche Verwandlung des Opportunismus der Jahre 1925-1927 und gleichzeitig ein klassisches Beispiel der Verzweiflung der Nachhut. Die durch eine Verbindung von ökonomischen und administrativen Ursachen hervorgerufene Bewegung der Bauern in die Kolchosen erhielt elementaren Charakter66. Die Politik der Bürokratie war im Grunde ihres Beispiels67 Chwostismus. Aber die Bürokratie rief nicht nur diese Politik als ihren höchsten Sieg aus – „Reiten ist reiten!“ rief der Papagei aus, als das Kätzchen ihn am Schwanz davon schleppte68 – sondern entfaltete auch rasenden Druck auf die Bauernschaft unter der Flagge der Liquidierung der Klassen. Der Chwostismus verwandelte sich unmittelbar in Abenteurertum. Aber kann man dieses Abenteurertum als ultralinks bezeichnen und kann man sagen, dass wir, die Opposition, sie von rechts angreifen? Strategisch wäre das natürlich Unsinn, weil die taktischen Zickzacks Stalins die revolutionäre Klassenstrategie untergraben. Aber taktisch haben wir dieses Mal von Seiten der Stalinisten dennoch keinen rechten, sondern einen ultralinken Zickzack – anders darf man diesen nicht bezeichnen. Auf dem 3. Kongress der Komintern, bei der Ausarbeitung der Taktik und Strategie, stießen wir uns ab von69 dem ultralinken Abenteurertum Sinowjews, Bela Kuns, Maslows und anderer. Lenin fürchtete sich überhaupt nicht zu sagen, dass er sie dieses Mal von rechts kritisiert. Manche der Freunde verwirrte das. Umsonst70. Fetischismus der Worte ist eine unangenehme Krankheit. Der rechte Kurs als strategische Linie hat die Zielsetzung auf kapitalistische Farmer im Dorf, ist Kapitalismus auf Ratenzahlung. In den verflossenen71 Jahren ging Stalin ziemlich weit auf diesem Weg. Jetzt bewegt sich Stalin in der geradewegs gegensätzlichen Richtung. Das Programm der administrativen Liquidierung des Kulakentums ist eine ultralinke Karikatur auf den revolutionären Kurs. Taktisch stehen wir im gegebenen Moment rechts von diesem Zickzack72. Strategisch bleiben wir auf der grundlegenden revolutionären Linie. Am 14. Juli des Jahres 192873, als die offizielle Verschiebung nach links sich erst zu entrollen begann, schrieb ich an Ch. G. Rakowski und andere Verbannte folgendes: „Nach den chwostistischen Versäumnissen74 der revolutionäre Situation in Deutschland im Jahre 1923 hatten wir danach einen sehr tiefen ultralinken Zickzack der Jahre 1924-25. Dieser ultralinke Zickzack entwickelte sich auf rechter Hefe75: dem Kampf mit den Industrialisierern. 76Radić, La Follette, Krestintern, Guomindang usw. Als sich das Ultralinkstum die Stirn zerschlug, ging auf der rechten Hefe der rechte Kurs auf.77 Keineswegs ausgeschlossen ist eine erweiterte Nachbildung dessen in einer neuen Etappe, d.h. auf opportunistische Voraussetzungen gestütztes Ultralinkstum. Unterschwellige78 ökonomische Kräfte können jedoch dieses Ultralinkstum in den ersten Zeiten abbrechen und sofort dem ganzen Kurs eine entschiedene Schlagseite79 nach rechts beifügen". Da die wichtigste Arbeit Jaroslawskis die Kontrolle80 des Briefwechsels der Opposition bildet, kann er unser Zitat leicht nachprüfen. Weder das Stalinsche Ultralinkstum noch die allerneueste Schlagseite nach rechts waren also für uns Überraschung. Wie es sich für Marxisten gehört, orientieren wir uns nicht an bürokratischer Psychologie, sondern an „unterschwelligen ökonomischen Kräften". Es wirklich „zurück" nennen?81 Der weiter oben genannte Genosse drückte sich in dem Sinne aus, dass die Losung „zurück" uns nicht zu Gesicht stehe. Egal, sagt er, Stalin wird nun zurückweichen und zurückweichen, sollen wir in einem solchen Fall unsere Stimme der Stimme des Hinter-den-Kulissen82-Politikers hinzufügen? Wenn vom bürgerlichen Staat die Rede wäre, wäre eine solche Kritik wahr. Wir sind keineswegs aufgerufen, der Bourgeoisie Rat zu geben, wie sie sich aus Schwierigkeiten herausfindet, auch wenn es sich selbst um eine „demokratische" und sozialdemokratische handelt. Wir müssen umgekehrt gnadenlos ihre Schwierigkeiten ausbeuten, um die Arbeiterklasse gegen die kapitalistische Regierung und den Staat zu wecken. Die Position Urbahns gegenüber der UdSSR ist eine Karikatur auf die marxistische Politik gegenüber dem bürgerlichen Staat. Aber ungeachtet der 1001. Lüge Jaroslawskis erachteten und erachten wir den Sowjetstaat als proletarischen Staat. Obwohl Jaroslawski unsere angeblichen Worte aus dem Bulletin über den „unausbleiblichen Tod" der Oktoberrevolution in Anführungszeichen bringt83, lügt der nichtswürdige Kontrolleur der Korrespondenz84 dennoch. Niemals sagten wir dies, noch schrieben noch dachten wir es, obgleich wir nicht im Geringsten weder vor uns noch vor der Partei jene riesige Gefahr verbergen, welche der Oktoberrevolution als Resultat der ungeheuren Fehler der letzten Periode naht. Die Opposition identifiziert den Sowjetstaat weder mit Jaroslawski noch mit Stalin. Sie hält den Sowjetstaat für ihren Staat und wird diesen nicht nur gegen die offenen Klassenfeinde, sondern auch gegen die inneren Schädlinge verteidigen, in deren Umfeld85 die Jaroslawskis86 nicht den letzten Platz einnehmen. Im selben Feuilleton „Über die Evolution der Trotzkisten" wiederholt Jaroslawski erneut, dass „L. D. Trotzki vor einem Jahr davon überzeugt war, dass unsere Partei gezwungen sein werde, ihn zu ihrer Hilfe herbeirufen". In diese Sinne warnte Trotzki „die ihn Begleitenden" (Agenten der GPU), „dass sie ihn nach aller Wahrscheinlichkeit in einigen Monaten rufen werden um die Lage zu retten". Jaroslawski schwindelt! Nicht das sagte ich, ich sagte es nicht so. Zusammen mit der ganzen Opposition sagte ich, dass das Land in eine Periode neuer Schwierigkeiten auf einer höheren historischen Basis eintrete: dass die Führung weder etwas sieht87 noch etwas vorhersagt; dass diese Schwierigkeiten eine scharfe Krise bewirken, in zwei Jahren, im nächsten Jahr und sogar in einigen Monaten können. Dann wird entdeckt werden, – sagte ich, – dass der Staatsapparat wie auch die Partei von Tschinowniks, Karrieristen, potenziellen Verrätern und so weiter überfüllt sind. Aber die Opposition wird selbstlos zusammen mit dem revolutionären Kern der Partei für den Oktober88 kämpfen. Es wird eine Schande für Sie sein – sagte ich den „Begleitenden", – wenn sie in einer schwierigen Minute die Oppositionellen geradewegs aus den Gefängnissen und der Verbannung werden zur Hilfe rufen müssen. Diese Prognose behält auch jetzt ihre ganze Kraft. Genau gesagt, nimmt sie jetzt aktuelleren und schärferen Charakter an. Schmeichelei für die Bauernschaft Die grobe und sinnlose ökonomische Behelligung der Bauernschaft wird bei Jaroslawski durch unanständige politische Schmeichelei ergänzt. Aus Anlass meiner Worte darüber, dass die Bauernschaft, die sich vor einem verschlossenen Markt fand, in Richtung Kollektivierung „zurückscheut89", schreibt Jaroslawski: Trotzki „hat seine früheren Sichtweisen auf die Bauernschaft als auf eine feindselige Kraft beibehalten, er kann sich die Bauernschaft auch nicht anders als als Rinder, als Vieh vorstellen, welches durch eine offene Pforte in Richtung Kollektivierung ,zurückscheut'". Die Bauernschaft verglich ich nicht mit Vieh. Für solche Vergleiche ist die Lalaienpsychologie Jaroslawskis notwendig. Die Bauernschaft erachtete ich niemals als feindselige Kraft. Aber ich erachtete diese auch nicht als bewusste sozialistische Kraft. Die Bauernschaft ist widersprüchlich. In ihr gibt es heute noch eine furchtbar starke Abhängigkeit von den elementaren Kräften der Natur, bei schauderhafter wirtschaftlicher Zersplitterung und Hilflosigkeit. Marx und Engels schrieben zu ihrer Zeit über den „Idiotismus des Landlebens". Die Narodniki sagten zu diesem Thema nicht wenige jämmerliche Worte und lasen aus dem Kommunistischen Manifest eine scheinbare Feindseligkeit der Marxisten zur Bauernschaft heraus. Worin unterscheidet sich Jaroslawski von ihnen? So sehr der Bauer Realist in Fragen der eigenen Umgebung ist, so sehr wird er Opfer blinder Instinkte in größeren Fragen. Die ganze Geschichte der Bauernschaft besteht daraus, dass sie nach Jahrzehnten oder Jahrhunderten schwerer Unbeweglichkeit dann auf die eine oder andere Seite zurückscheut. Die Bauern-Soldaten zerschmetterten die Revolution des Jahres 1905. Die Bauernschaft wählte im Jahre 1917 SRler in die Konstituierende Versammlung, half aber den Bolschewiki, die SRler zu stürzen. Wie viele Male scheute sie in der Zeit des Bürgerkriegs von der einen Seiten zur anderen zurück, bevor sie ihr Schicksal fest mit der Sowjetmacht verband. Um den Bauern von diesen drückenden Bewusstsein elementarer Kräfte zu befreien, ist es notwendig, diesen zu entbauern90. Darin liegt auch eine Aufgabe des Sozialismus.91 Aber sie löst sich sie nicht durch die formelle92 Kollektivierung, sondern durch die Revolution der landwirtschaftlichen Technik. Der fortschrittliche Bauer wird früher oder später verstehen, dass die Opposition viel aufmerksamer und vor allem scharfsichtiger in Fragen der bäuerlichen Wirtschaft ist als die regierenden Bürokraten. Das Schicksal wollte, klar, dieses Mal besonders grausam über Jaroslawski lachen. In derselben Nummer der „Prawda" (vom 30. März), wo dessen boshaftes und klägliches Feuilleton93 abgedruckt war, kann man einen Bericht über den Bericht Bulats94 im Plenum des Moskauer Bezirkskomitees95 finden. Bulat erzählt, dass in einem der Bezirke „rechte Stimmungen innerhalb der Parteiorganisationen kräftig waren. Das Bezirkskomitee entfernte einige leitende Arbeiter. Und dann scheute die ganze Organisation nach „links" zurück, in Richtung kompakter Abweichungen und Überspitzungen96". So wird es buchstäblich gesagt. Hier ist die Rede nicht von der bäuerlichen Masse, sondern von der Parteiorganisation, welche das Bewusstsein der Arbeiterklasse verkörpern muss. Und der offizielle Leiter erzählt, wie nach Aufhebung einiger „Rechter" die Organisation ins Ultralinkstum „zurückscheute". Dies ist „Rindern" und „Vieh" viel ähnlicher, wenn man das Lakaienwörterbuch Jaroslawskis gebraucht. Indessen symbolisiert das von Bulat gemalte Bild das ganze Schicksal der Partei in den letzten Jahren. Nach dem ultrarechten Kurs, dessen Theoretiker Bucharin war, „scheute“ die vom Stalinschen Apparat betäubte Partei „zurück" in Richtung kompakte Kollektivierung. Wenn für den Bauer die Fähigkeit zum Zurückscheuen ein historisches Unheil ist, dann ist für die Partei, für die bewusste Auswahl, ein solcher Zustand nicht nur ein Unheil, sondern auch eine Blamage. Bis zu dieser Blamage brachte die Partei das Stalinsche Regime, in dem die Jaroslawskis einen peinlichen, aber nicht den letzten Platz einnehmen. Über Schmeichler und Verleumder allgemein97 Was sind jedoch meine „früheren Sichtweisen auf die Bauernschaft als auf eine feindselige Kraft", von denen Jaroslawski schreibt? Nicht jene Sichtweisen, welche ich, sagen wir, vor 30 Jahren, zur Zeit des ersten Exils ausdrückte, und über welche Jaroslawski im Frühjahr des Jahres 1923 ein solch übermäßig-begeistertes Gutachten gab? „Ringsum sich“ – erzählt Jaroslawski – „sah Trotzki nur das Dorf. Er litt an seinen Nöten. Ihn bedrückte die Einschüchterung des Dorfs, seine Rechtlosigkeit"98 etc. Jaroslawski erachtete es nicht nur für erforderlich, meine ungewöhnliche Aufmerksamkeit für die Bauernschaft und die Bekanntschaft mit allen Kleinigkeiten von dessen Alltagslebens lobzupreisen, sondern forderte auch, dass meine Jugendartikel über die Bauernschaft in Lesebücher99 zur Belehrung der jungen Generation hineinkämen. Wörtlich! Ich führte dieses grob schmeichelnde Gutachten100 in meiner Autobiographie auf und überführte damit Jaroslawski, wie auch viele andere meiner Kritiker mit ihren eigenen gestrigen Worten. Jaroslawski spricht nun aus diesem Anlass über die „Selbstlobpreisungen" Trotzkis in dessen Autobiographie. Er vergisst nur hinzufügen, dass diese „Selbstlobpreisungen" aus von jenen Personen entlehnten Zitaten bestehen, unter deren Führung im Verlauf der sieben letzten Jahre eine wahrlich beispiellose Kampagne der Hetzjagd101 und Verleumdung begonnen wurde. In diesem ganzen Müll zu wühlen, bringt mir102 nicht das geringste Behagen. Dies wird mir nicht nur ein Revolutionär glauben, sondern jeder intelligente Mensch, der nicht vergiftet vom niederträchtigen Geist eines karrieristischen Tschinowniks ist. Ich bloß erfüllte damals bloß das, was ich als revolutionäre Pflicht erachtete. Stalin und seine Jaroslawskis führten gerade deshalb im Verlauf von sieben Jahre eine Welthetzjagd103 gegen mich, weil ich ein System von Ansichten vertrete, das ihnen jetzt104 verhasst ist. Wegen dieses ihres Kampfes hielten sie es für erforderlich, die ganze Geschichte der Partei und Revolution zu durchstöbern und mir keinen Platz zum Leben in ihm zu lassen. Ihnen eine Abfuhr auf der ganzen Front ihrer Verleumdungen zu geben, war für mich nicht so sehr Sache persönlichen Selbstschutzes, als Sache politischer Notwendigkeiten. Ich erfüllte das mit einigen Arbeiten: mit dem Buch „Die verzerrte Revolution", mit der „Autobiographie", schließlich mit dem Büchlein über die „Permanente Revolution". in allen diesen Arbeiten entlarve ich auf Grund genauer historischer Auskünfte105, Dokumente und Zitate die verlogene Verflechtung der Stalinschen Schule, in welcher die Jaroslawskis einen peinlichen, aber nicht den letzten Platz einnehmen. Aus Anlass der genannten Bücher, welche bereits in vielen Sprachen heraus gingen, weiter verlegt und neu aufgelegt werden, nahmen die Stalinisten den Mund voll Wasser106. Mögen sie probieren, meine Darstellung zu widerlegen. Mögen sie probieren, sich bei jenen tödlichen Widersprüchen, Fälschungen und Verleumdungen zu rechtfertigen, welcher ich sie auf Grund unstreitiger Dokument und, meist, auf Grund ihrer eigenen bisherigen Erklärungen beschuldigte. Mögen sie zumindest eines ihrer Zitate abstreiten, das ich brachte, oder eines der Zeugnisse, auf welche ich mich berief. Sie können dies nicht machen. Sie überführen sich selbst. Sie sind im Schraubstock ihrer eigenen Widersprüche. Sie kompromittieren107 ihre eigenen Gegendarstellungen. Sie sind ideenmäßig erschöpft108 durch die Haltlosigkeit ihrer eigenen Lügen. Aber das Leben steht nicht stillt. Das Leben nimmt seinen Lauf und bekräftigt dabei die Kritik und Prognose der Opposition. Warum trat der Kontrolleur der Korrespondenz in eine prinzipielle Polemik ein?109 Warum erwies sich Jaroslawski jedoch nach allen vorherigen Liquidierungen, Zerstörungen, Beisetzungen und so weiter der Opposition gezwungen – oder, richtiger: warum wurde Jaroslawski beauftragt – in eine solche höchst prinzipielle Polemik mit der Opposition eintreten? Wenn auch mit gröbsten Entstellungen, war der Kontrolleur der Korrespondenz dennoch gezwungen, dabei das Pariser Bulletin der Opposition (Bolschewiki-Leninisten) zu zitieren und – teilweise aus Bedürfnis, teilweise aus Unüberlegtheit – etwas allzu Unvorteilhaftes für die Stalinsche110 Fraktion mitteilen. Wenn man sich das Feuilleton Jaroslawskis gründlicher ansieht, dann man muss man einfach zu der Schlussfolgerung kommen, dass es zuallererst und hauptsächlich dafür niedergeschrieben wurde, die Unteren des Stalinschen Apparats einschüchtern. Indem Jaroslawski Zitate aus dem Bulletin bringt, die offensichtlich unvorteilhaft für Stalin sind, sagt er jemandem irgendwie: Sie hören, was die Opposition sagt? Hüten Sie sich daher, dass Sie nicht deren Worte wiederholen! Unter dem Druck von unten wächst im Apparat immer mehr die Beunruhigung an, vergrößern sich immer mehr Zweifel an der Führung, und erheben sich immer lauter Stimmen, die die letzten Zickzacks missbilligen. Gerade mit Blick darauf beginnt Jaroslawski so überraschend über Hoffnungen Trotzkis darauf zu reden, dass dieser zum „Retten" der Revolution gerufen werde. Jaroslawski war ein wenig übereifrig, griff vor und zeigte ein Übermaß an Beunruhigung. Hörbar ist ein Knirschen im Apparat111, das ist los. Und Jaroslawski „erschreckt" – wen? Er erschreckt die Seinen: sitzen Sie still, schweigen Sie, glauben Sie der „Genialität" der Führung oder nicht, aber schweigen Sie nur, rufen Sie keine Zweifel wach, – nicht wenn … nicht wenn dem Apparat die „Intervention" des Trotzkismus droht! Das ist die Bedeutung des Artikels Jaroslawskis. Das ist seine politische Musik. Aber diese Musik übertönt das Knirschen im Apparat bereits nicht mehr. Als Resultat der letzten Prüfungen, die zeigten, dass die Führung ohne Kopf umherläuft, wird die innere Differenzierung in der Partei außerordentlich stärker werden. Wieder aufleben und sich verstärken werden zweifellos die Rechten und, mag sein, weniger angesehene, aber bodenständigere und beharrlichere Führer werden aufgestellt werden. Diese Gefahr muss man voraussehen. Aber auch im proletarischen Kern der Partei wird eine tiefe Gärung112 losgehen – geht zweifellos bereits los. Es werden von Tag zu Tag die Bestrebungen wachsen, die letzte linke Schrulle113 in Verbindung mit der ganzen „General“-Linie zu verstehen, welche leider in der Natur nicht vorhanden ist. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Vor-Parteitags-Diskussion nicht ganz so ruhig sein wird, wie es die bonapartistischen Elemente der Bürokratie möchten. Die Mitteilungen darüber, dass Stalin versuchte, den Parteitag erneut bis zum Herbst aufzuschieben, d.h. noch ein weiteres „Umstürzchen"114 zu vollbringen, gezählt115 das hundertunderste, aber dass sein eigenes ZK ihn dabei störte, – diese Mitteilungen sind im höchsten Grad glaubhaft und gleichzeitig tief symptomatisch. Sie kennzeichnen den Beginn des Erwachens der Partei. Vor der Opposition öffnet sich ein neue Kapitel, ein sehr verantwortliches. Außer der Opposition wird niemand der Partei ein klares Bild dessen geben, was sich jetzt in unauflöslicher Verbindung mit der Politik der ganzen nachleninschen Periode116 ereignet. Niemand außer der Opposition ist fähig, der Partei eine richtige prinzipielle Zielsetzung im Angesicht der derzeitigen größten Schwierigkeiten und Aufgaben117 sicherzustellen. Der Kontrolleur der Korrespondenz zitiert neue reumütige und skeptische Stimmen von einzelnen Oppositionellen. Die kombinierten Kräften der Hungerkur, der Maßnahmen der GPU, der Ermahnungen Jaroslawskis und der theoretischen Durcharbeitungen der rot-gelben Professoren bereiten für den XVI. Parteitag ein neues Grüppchen118 von Kapitulanten vor. Aber Jaroslawski schweigt über neue Hunderte arretierte Linksoppositionelle in Moskau allen, über die Betriebsamkeit der Tätigkeiten der Opposition an der Basis, über das Wachstum und den Zusammenschluss der internationalen Opposition. Einzelne oder Dutzende Oppositionelle, bei denen sich wegen der kompakten Kollektivierung der Kopf dreht, werden notgedrungen durch die Logik der Trägheit ihre Reue auf dem XVI. Parteitag im Moment eines beginnenden schweren Katzenjammers119 zeigen. Dann wird noch eine gewisse Zahl zerstörter revolutionärer Reputationen hinzukommen. Es fand nach der Statistik der GPU selbst bereits ein Austausch von vielen Hunderten statt, morgen werden Tausende und zig Tausende kommen. Jaroslawski reißt nicht die Opposition von der Partei los, nein, – jetzt weniger als jemals zuvor. L. Trotzki. Prinkipo. 13. April 1930. 1In der englischen Übersetzung eingefügt: „des Strafgesetzbuchs“ 2In der englischen Übersetzung: „Jaroslawskis Ja-Sager sein“ 3Im Original und der englischen Übersetzung: „Stiefel“ 4In der englischen Übersetzung fehlt der Satz 5In der englischen Übersetzung: „Produktionsmittel“ 6In der englischen Übersetzung fehlt die eingeklammerte Jahreszahl 7 In der englischen Übersetzung fehlt: „auf einer der nächsten Etappen der Produktion“ 8In der englischen Übersetzung eingefügt: „der Partei“ 9In der englischen Übersetzung: „in ein ehernes Gesetz verwandeln“ 10In der englischen Übersetzung: „Wie“ 11In der englischen Übersetzung statt „in die Kandare beißenden“: „erschreckten“ 12In der englischen Übersetzung fehlt: „vergrabt euch nicht“ 13In der englischen Übersetzung: „schlechter“ 14In der englischen Übersetzung: „Idolisierung“ 15In der englischen Übersetzung: „vermarktbaren Brots“. Das russische Wort „хлеб“ bedeutet „Brot“, aber auch „Getreide“. Da die Kulaken keine Bäcker waren und Brot auch nicht sonderlich haltbar ist, ist hier und im Folgenden sicher von Getreide die Rede. 16In der englischen Übersetzung: „komplettes“ 17In der englischen Übersetzung: „sie meinen gewiss keinen ,ideologischen' Einfluss“ 18In der englischen Übersetzung: „einer gewissen Interdependenz der ganzen Bauernschaft, Markt ebenso wie von Waren und Finanzen“ 19In der englischen Übersetzung ist die Zwischenüberschrift „Die Oppositionsplattform“ eingefügt 20In der englischen Übersetzung: „rund“, wohl ein Druck- oder Digitalisierungsfehler, „round“ statt „found“ 21In der englischen Übersetzung: „Kollektivierung“ 22Fehlt in der englischen Übersetzung 23„Das Anwachsen des Privateigentums auf dem Lande muss durch eine schnellere Entwicklung der kollektiven Landwirtschaft wettgemacht werden. Es ist notwendig, die Bemühungen der armen Bauern, sich in Genossenschaften zu organisieren, planmäßig zu unterstützen.“ 24 „Eine viel größere Summe sollte für die Schaffung von Sowjets und Kollektivgütern bewilligt werden. Höchste Schonung müsste den neugeschaffenen Kollektivgütern und andern Formen des Kollektivismus gewährt werden. Leute, die der Wahlrechte beraubt sind, können nicht Mitglieder von Kollektivgütern sein. Die ganze genossenschaftliche Arbeit müsste erfüllt sein von einem Verständnis für das Problem, das System des Kleinbetriebs in das eines kollektivistischen Großbetriebs umzuwandeln. Eine feste Klassenpolitik müsste auf dem Gebiete der Maschinenbelieferung Platz greifen, und ein besonderer Kampf gegen die betrügerischen Maschinengesellschaften geführt werden.“ 25In der englischen Übersetzung: „eintausend Prozent“ 26In der englischen Übersetzung ist die Zwischenüberschrift „Kollektivierung und Abenteurertum“ eingefügt 27In der englischen Übersetzung: „die tief progressive und kreative Bedeutung der Kollektivierung“ 28Fehlt in der englischen Übersetzung 29In der englischen Übersetzung: „nach dem Katechismus“ 30In der englischen Übersetzung: „solch eine Konzeption/Empfängnis des Sozialismus“ ohne Hervorhebung 31In der englischen Übersetzung: „abgeändert“ 32In der englischen Übersetzung: „Unsere Losung der Zusammenarbeit mit der Sowjetunion“ 33In der englischen Übersetzung: „Bestatter“ 34In der englischen Übersetzung: „Der einzige Weg, wie man …“ 35In der englischen Übersetzung fehlt der Schluss des Satzes 36In der englischen Übersetzung: „Unterdrückung“ 37Fehlt in der englischen Übersetzung 38Fehlt in der englischen Übersetzung 39Fehlt in der englischen Übersetzung 40Fehlt in der englischen Übersetzung 41In der englischen Übersetzung: „Von links oder von rechts“ 42In der englischen Übersetzung in Anführungszeichen 43In der englischen Übersetzung: „nach rechts ging“ 44In der englischen Übersetzung: „die 4-%-Rate der industriellen Entwicklung“ 45In der englischen Übersetzung: „Form“ 46In der englischen Übersetzung: „fehlerlosen Beginn“ 47 s. L. Trotzki „Die Dritte Periode der Komintern-Fehler" [Fußnote im Bulletin der Opposition, fehlt in der englischen Übersetzung] 48In der englischen Übersetzung: „gackert Jaroslawski“ 49Fehlt in der englischen Übersetzung 50Fehlt in der englischen Übersetzung 51In der englischen Übersetzung in Anführungszeichen 52In der englischen Übersetzung in Anführungszeichen 53In der englischen Übersetzung eingefügt: „der Industrialisierung“ 54In der englischen Übersetzung: „in einer bestimmten Pariser Versammlung mit Sympathie“ 55In der englischen Übersetzung: „Utopisten“ 56In der englischen Übersetzung: „stalinistischen“ 57In der englischen Übersetzung: „im neuen Stalinismus“ 58In der englischen Übersetzung: „unsere Ansichten“ 59In der englischen Übersetzung: „unserer“ 60In der englischen Übersetzung: „Tail-Endism (Chvostism)“, im Folgenden „tail-endism“, im Deutschen kann man es etwa mit Nachtrabpolitik wiedergeben 61In der englischen Übersetzung: „des gegenwärtigen stalinistischen Kurses“ 62In der englischen Übersetzung lautet der Rest des Satzes: „direkt“ 63In der englischen Übersetzung: „Die Regeneration des Bolschewismus bedeutet die unumgängliche chemische Zersetzung der Elemente des Opportunismus und nackten „Revolutionismus".“ 64In der englischen Übersetzung: „Das Element des Abenteurertums“ 65In der englischen Übersetzung: „Konstituierende Versammlung“ 66In der englischen Übersetzung: „Massencharakter“ 67In der englischen Übersetzung: „ein Beispiel von“ 68Offenbar ein leicht abgewandeltes Zitat von Korolenko, wenn die Landesbibliothek in Stuttgart wieder öffnet, versuche ich vielleicht, nach einer guten Übersetzung zu suchen 69In der englischen Übersetzung: „wiesen zurück“ 70Fehlt in der englischen Übersetzung 71In der englischen Übersetzung: „ersten“ 72In der englischen Übersetzung: „rechts vom Zickzackkurs“ 73Im russischen Original irrtümlich 1927, in der englischen Übersetzung: „1929“ 74In der englischen Übersetzung: „nachdem die Chwostisten versäumten“ 75In der englischen Übersetzung: „in rechte Kanäle“ 76In der englischen Übersetzung eingefügt: „das Kokettieren mit“ 77In der englischen Übersetzung: „Als sich das Ultralinkstum den Kopf auf dem rechten Pfad einschlug, entwickelte sich ein rechter Kurs“ 78In der englischen Übersetzung: „Begleitende“ 79In der englischen Übersetzung: „Wendung“ 80In der englischen Übersetzung: „Stehlen“ 81In der englischen Übersetzung: „Unsere Prognose“. Dafür beginnt der folgende Absatz mit dem Satz: „Sollen wir zu einem ,Rückzug' aufrufen?“ 82 Für das russische Adjektiv „задопятных“ habe ich wenige und obendrein widersprüchliche Übersetzungen gefunden, aber „wohlhabend“ oder „bis zu fünf“ scheinen mir noch weniger zu passen. 83In der englischen Übersetzung: „Obwohl Jaroslawski Worte, die er uns zuschreibt, aus dem Bulletin über den „unausbleiblichen Tod" der Oktoberrevolution“ ,bringt'“ 84In der englischen Übersetzung: „ehrenwerte Horcher“ 85In der englischen Übersetzung: „unter denen“ 86In der englischen Übersetzung: „Jaroslawski“ 87In der englischen Übersetzung: „sah“ und „vorhersagte“ 88 In der englischen Übersetzung fehlt: „für den Oktober“ 89 In der englischen Übersetzung: „,wirft' sich“ 90 In der englischen Übersetzung in Anführungszeichen 91 In der englischen Übersetzung: „Dies ist die Aufgabe des Sozialismus“ 92 In der englischen Übersetzung: „formalistische“ 93 In der englischen Übersetzung: „Artikel“ 94 In der englischen Übersetzung: „Bullatts“ 95 In der englischen Übersetzung: „Bezirkskonferenz“ 96 In der englischen Übersetzung: „im Ausmaß einer kompletten Wende.“ 97 In der englischen Übersetzung fehlt die Zwischenüberschrift 98 In der Übersetzung in Trotzkis Autobiographie: „Um sich herum sah Trotzki nur das Dorf. Er litt dessen Nöte mit. Ihn bedrückten dessen Finsternis und Rechtlosigkeit.“ 99 In der englischen Übersetzung: „ein Lesebuch“ 100 In der englischen Übersetzung: „Antwort“ 101 In der englischen Übersetzung: „Gift“ 102 In der englischen Übersetzung: „uns“ 103 In der englischen Übersetzung fehlt: „eine Welthetzjagd“ 104 Fehlt in der englischen Übersetzung fehlt 105 In der englischen Übersetzung: „Daten“ 106 In der englischen Übersetzung: „haben komplett geschwiegen“ 107 In der englischen Übersetzung: „sind kompromittiert durch“ 108 In der englischen Übersetzung: „sind ideologisch ohnmächtig enthüllt“ 109 In der englischen Übersetzung lautet die Zwischenüberschrift: „Warum die neue Polemik“ 110 In der englischen Übersetzung: „stalinistische“ 111 In der englischen Übersetzung fehlt der Schluss des Satzes 112 In der englischen Übersetzung: „Erwachen“ 113 In der englischen Übersetzung: „Sprung“ 114 In der englischen Übersetzung: „alternativen ,Umsturz*“ 115 In der englischen Übersetzung: „diesmal“ 116 In der englischen Übersetzung: „Periode nach Lenins Tod“ 117 In der englischen Übersetzung fehlt: „im Angesicht der derzeitigen größten Schwierigkeiten und Aufgaben“ 118 In der englischen Übersetzung: „Gruppe“ 119 In der englischen Übersetzung: „in dem Moment, wenn der schwierige Prozess der Ernüchterung beginnt“ |
Leo Trotzki > 1930 >