N. K. Krupskaja: Brief an I. I. Gorbunow-Possadow [Nachdruck in N. K. Krupskaja Pedagogitscheskie Sotschinenija, Tom 11, Moskwa 1957, S. 138, deutsch in Sozialistische Pädagogik, Band 1, Berlin 1967, S. 231] Sehr geehrter Iwan Iwanowitsch! Vielen Dank für Ihren letzten herzlichen Brief. Ihre Briefe verleihen mir immer Mut und Lust zum Arbeiten. Ich schicke Ihnen einen kleinen Artikel „Familie und Schule“. In Anbetracht der in Petersburg stattfindenden Tagung über Familienerziehung1 ist er vielleicht angebracht. Erst hier habe ich „Das Jahrhundert des Kindes“ erstanden und ganz gelesen. Dieses Buch hat nicht den Eindruck auf mich gemacht, den ich erwartet hatte. Es enthält viele, sehr viele wahre und feinsinnige Bemerkungen, aber auch furchtbar viel Paradoxes. Ellen Keys Herz gehört nicht den Volksmassen, und sie will keineswegs, was beispielsweise die „Swobodnoje Wospitanie“ will. Ich habe eine der von Ellen Key aufgeworfenen Fragen über Familienerziehung herausgegriffen und mich bemüht, sie so gut ich konnte zu klären. Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Ihre Meinung darüber mitteilten. Alles Gute und grüßen Sie Jelena Jewgenjewna. Pani Kroupska, 47, ulica Lubomirskiego, Krakow. N. Krupskaja 1 Der Allrussische Kongress über Familienerziehung fand vom 30. Dezember 1912 bis 6. Januar 1913 statt. Der Artikel wurde in Heft 1/1913/1914 der Zeitschrift „Swobodnoje Wospitanie“ („Freie Erziehung“) veröffentlicht. (Anmerkung der sowjetischen Redaktion.) |
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