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Treint, Albert

Treint, Albert (1889-1971) trat 1914 der französischen sozialistischen Partei SFIO und nach dem Ersten Weltkrieg deren Komitee für die Dritte Internationale bei. Nach dem Mehrheitsbeschluss der SFIO zum Beitritt zur Kommunistischen Internationale in Tours 1920 wurde er einer der Sprecher des linken Flügels der Parteiführung. Nachdem die Komintern auf dem 4. Weltkongress 1922 ein Bündnis zwischen dem linken und mittleren Flügel durchgesetzt hatte, wurde er Generalsekretär. Es kam zu Konflikten mit bisherigen Gesinnungsfreunden, die ihn autoritärer Methoden beschuldigten, so dass er als Generalsekretär abgelöst und als französischer Vertreter zur Komintern nach Moskau geschickt wurde. Dort unterstützte er die Troika Sinowjew-Kamenew-Stalin gegen Trotzki und wurde nach Frankreich zurückgeschickt, um die Partei zu „bolschewisieren“. Nach dem Bruch zwischen Sinowjew-Kamenew und Stalin und der Bildung der Vereinigten Opposition mit Trotzki wurde er Führer der Opposition in Frankreich. Am 1. Februar 1928 wurde er aus der KP ausgeschlossen, versuchte, oppositionelle Gruppen zu vereinigen, wobei es erhebliche Vorbehalte gegen den „Sinowjewisten“ Treint gibt. 1931 wurde er in die trotzkistische Ligue Communiste aufgenommen, aber schon im folgenden Jahr wegen seiner Methoden wieder ausgeschlossen. In den folgenden Jahren verwarf er den Bolschewismus grundsätzlich und entwickelte eine Version der Staatskapitalismustheorie. 1934 trat er in die SFIO ein und bildete dort ein oppositionelles Grüppchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg scheint er sich nicht mehr in der radikalen Linken betätigt zu haben.

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