Rykow,
A. I. (geb. 1881) –
Alter
Bolschewik. Begann seine sozialdemokratische Tätigkeit 1899 in
Kasan, wo er zum ersten Mal verhaftet wurde. R. war in der Zeit der
ersten Revolution wie in den Jahren der Reaktion unermüdlich für
die Partei tätig. 1905, auf dem III. Parteitag, an dem er als
Delegierter der Moskauer Organisation teilnahm, wurde er in das
Zentralkomitee gewählt. Er gehörte dem ersten Petersburger
Arbeiterrat (im Jahre 1905) als Vertreter der bolschewistischen
Partei an. Von 1906 ab wechselte bei R. fortwährend: Parteiarbeit,
Verhaftung und Verbannung, Flucht, wieder Parteiarbeit, wieder
Verbannung usw., bis 1914, wo er nach einer entlegenen Gegend
Sibiriens verbannt wird und von wo ihn erst die Februarrevolution
endgültig befreit. Bis zum Oktober war er dann in der Moskauer
Parteiorganisation tätig. Auf der Aprilkonferenz der Bolschewiki
(1917) vertrat er den Standpunkt der Moskauer. Nach dem Oktoberumsturz Volkskommissar
des Innern, stand dann längere Zeit an der Spitze des Obersten
Volkswirtschaftsrates. Seit dem Tode Lenins ist er Vorsitzender des
Rates der Volkskommissare der Sowjetunion. Mitglied des
Zentralkomitees (seit 1905) und des Politbüros der KPdSU. [Sämtliche Werke]
Rykow
ist einer der ältesten Arbeiter unserer Partei, er hat in
verschiedenen Städten Zentralrusslands gearbeitet. Auf dem Dritten
Parteitag kam er ins Zentralkomitee. Während der Jahre der Reaktion,
während der Meinungsverschiedenheiten, leitete Rykow eine Gruppe
bolschewistischer Parteimitglieder, die in der Frage der Vereinigung
der verschiedenen Fraktionen der SDAPR versöhnlicher als Lenin war.
1917 arbeitete er in Moskau zusammen mit Bucharin,
Ossinski
und anderen lokalen Organisatoren. Auf dem 2.
Sowjetkongress wurde Rykow zum Volkskommissar für Innere
Angelegenheiten gewählt. Während des Bürgerkriegs besetzte Rykow
den sehr verantwortungsvollen Posten des Außerordentlichen
Kommissars für die Versorgung der Armee (Tschusosnabarm).
Gleichzeitig leitete er den Obersten Volkswirtschaftsrat, dessen
Vorsitzender er mit kleinen Unterbrechungen bis Februar 1924 war.
Nach Lenins Tod wurde Rykow zum Vorsitzenden des Rates der
Volkskommissare der UdSSR und der RSFSR gewählt. [Trotzki, Sotschinenija 3.2] |
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