Grylewicz, Anton (1885-1971) war ein deutscher Revolutionär. 1912 trat er der SPD und 1917 der USPD bei. 1918/19 war er ein führendes Mitglied der Revolutionären Obleute und in der Novemberrevolution zeitweise Stellvertreter des Polizeipräsidenten Emil Eichhorn und Teilnehmer des Januaraufstands 1919. 1920 wurde er Vorsitzender der Berliner USPD und nach der Vereinigung der USPD-Mehrheit mit der KPD Organisationssekretär für Berlin-Brandenburg. 1924 kam er als Teil der ultralinken Fischer-Maslow-Mehrheit in die Parteizentrale. Nach deren Sturz durch Moskau 1925 begann er die linke Opposition in der Partei zu organisieren. Er war 1924 Reichstagsabgeordneter, 1924 bis 1928 Abgeordneter des Preußischen Landtages. 1928 war er Mitbegründer und Reichsorganisationsleiter des Leninbundes. 1929/30 war er Sprecher von dessen trotzkistischer Minderheit, nach dem Ausschluss gründete die Minderheit zusammen mit der „Weddinger Opposition” die Vereinigte Linke Opposition der KPD (VLO, nach dem Bruch mit Landau Linke Opposition, LO). Dort war er Mitglied der Leitung und ab 1931 Herausgeber der „Permanenten Revolution“ und von Trotzki verfasster Broschüren. 1933 floh er nach Prag. In der trotzkistischen Exilorganisation hatte er keine Führungsrolle mehr und zog sich 1937 aus der Politik zurück. 1937 wurde er auf sowjetischen Druck aus der Tschechoslowakei ausgewiesen, kehrte aber bald illegal zurück. Später lebte er illegal in Paris, war 1939-41 interniert und konnte dann nach Kuba ausreisen. 1955 kehrte er nach Deutschland zurück und trat in die SPD ein, blieb aber weiterhin Trotzkist. |
Übersicht > Personenverzeichnis >