Zionistisch-sozialistische
Arbeiterpartei
– entstand 1904 in Odessa aus Intellektuellenzirkeln, die unter dem
jüdischen Handwerksproletariat arbeiteten. Das Programm der Partei
war nationalistischen Charakters und verwies auf die Notwendigkeit
der Erwerbung eines eigenen Territoriums, wo im Rahmen einer
jüdisch-nationalen Volkswirtschaft der Klassenkampf möglich sein
wird. Ihrem Klassencharakter nach kleinbürgerlich, stand die Partei
in theoretischer Beziehung unter dem Einfluss des Revisionismus. Die
praktische Arbeit der sozialistischen Zionisten lief auf
Geldsammlungen für territoriale Propaganda hinaus, auf Unterstützung
der Pläne zur Gewährung eines besonderen Territoriums für die
Juden. Die Partei erachtete es für notwendig, das Bestreben der
SDAPR, das jüdische Proletariat in ihre Reihen hineinzuziehen, zu
bekämpfen. Das erste Organ der Partei war der Sammelband „Der
jidischer Proletarier" (1905). Weitere Parteiorgane: „Der naje
Weg" (Warschau), „Funken" (Łódź),
„Jewrejski Golos" („Jüdische Stimme") (Odessa). Die
Partei hatte keinen großen Einfluss unter den Arbeitermassen. [Band 12] Zionistisch-sozialistische
Arbeiterpartei
– entstand 1904 in Odessa aus Intellektuellenzirkeln, die unter dem
jüdischen Handwerksproletariat arbeiteten. Das Programm der Partei
war nationalistischen Charakters und verwies auf die Notwendigkeit
der Erwerbung eines eigenen Territoriums, wo im Rahmen einer
jüdisch-nationalen Volkswirtschaft der Klassenkampf möglich sein
wird. Ihrem Klassencharakter nach kleinbürgerlich, stand die Partei
in theoretischer Beziehung unter dem Einfluss des Revisionismus. Die
praktische Arbeit der sozialistischen Zionisten lief auf
Geldsammlungen für territoriale Propaganda hinaus, auf Unterstützung
der Pläne zur Gewährung eines besonderen Territoriums für die
Juden. Die Partei erachtete es für notwendig, das Bestreben der
SDAPR, das jüdische Proletariat in ihre Reihen hineinzuziehen, zu
bekämpfen. Das erste Organ der Partei war der Sammelband „Der
jidischer Proletarier" (1905). Weitere Parteiorgane: „Der naje
Weg" (Warschau), „Funken" (Lodz), „Jewrejski Golos"
(„Jüdische Stimme") (Odessa). Die Partei hatte keinen großen
Einfluss unter den Arbeitermassen. [Band 12] „Zionistisch-Sozialistische Arbeiterpartei" – wurde 1904 aus einer Reihe von Intellektuellen-Zirkeln gegründet, die zur Arbeit unter dem jüdischen Proletariat entstanden waren. Die grundlegende programmatische Idee der Partei gipfelte in folgendem: Das Fehlen einer „nationalen Wirtschaft" und der erschwerte Zutritt der jüdischen Proletarier zum Proletariat der herrschenden Nationen treiben das jüdische Proletariat in die rückständigen Gewerbezweige, was seine Einbeziehung in den sozialistischen Kampf erschwert. Daher die Notwendigkeit des Erwerbs eines eigenen Territoriums, wo im Rahmen einer jüdischen nationalen Wirtschaft erst der Klassenkampf möglich sein werde. Ihr erster Parteitag fand im April 1906 statt und fasste über die Territorialfrage folgenden Beschluss: 1. „Organisierung des jüdischen Proletariats aller Länder auf dem Boden seiner Klasseninteressen, mit dem Ziel der Schaffung einer allgemeinen zionistisch-sozialistischen Arbeiterpartei; 2. Einwirkung auf die jüdischen Volksmassen mit Hilfe der Agitation für ein eigenes Territorium; 3. Vertretung unserer Anschauungen in den Reihen des internationalen Proletariats und dadurch Einwirkung auf das Proletariat jener Länder, in die sich die jüdische Emigration und Kolonisation ergießt, und 4. Beeinflussung der Territorialpolitik der jüdischen bürgerlichen Demokratie durch Unterstützung ihrer realen Erscheinungsformen." Auf allgemein-politischem Gebiet forderten die zionistischen Sozialisten von 1905 ab die Einberufung der Konstituierenden Versammlung auf der Grundlage des „Vierklassen"-Wahlrechtes, die Demokratisierung der Verwaltungsmethoden usw. Die zionistischen Sozialisten, die sich mit dem linken Flügel der revolutionären Demokratie solidarisierten, traten für die Taktik des Boykotts während der Wahlen zur ersten Reichsduma ein. Die Verbindung mit der SDAPR dachten sich die zionistischen Sozialisten auf föderativen Grundlagen, sie bekämpften die Bestrebungen der SDAPR, das jüdische Proletariat in ihre Reihen zu ziehen. Die Tätigkeit der ihrem Klassencharakter nach kleinbürgerlichen Partei gipfelte in der Sammlung von Spenden für die Territorialpropaganda, in der Unterstützung aller Projekte, die den Juden ein besonderes Territorium zuweisen wollten (z. B. in Uganda – in Afrika) usw., was die sozialistischen Ideen der Partei derart in den Hintergrund drängte, dass das Internationale Sozialistische Büro in seiner Resolution vom 11. Oktober 1908 genötigt war, von den zionistischen Sozialisten abzurücken. Im April 1909 nahmen die zionistischen Sozialisten, nach einer Konferenz in New York, ihre Umbenennung in „Sozialistische Territorialisten" vor. Die Organe der Partei waren: Das Sammelheft „Der judische Proletarier" („Der jüdische Proletarier"), die Zeitung „Der Najer Weg" („Der neue Weg") in Wilna und „Vorwärts" in Warschau usw. Der Theoretiker der zionistischen Sozialisten war J. Leschtschinski. |
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