Die Frage der Verlegung der Regierung nach Moskau wurde Anfang Oktober von Kerenski aufgeworfen. Die Regierung beschloss, einen Teil des Apparates sofort zu verlegen, und nur der Druck der revolutionären Massen zwang die Regierung, diese Flucht aus dem revolutionären Petrograd zu verschieben. Wie ernst der Plan dieses Umzugs war, zeigt folgende Meldung des „Rabotschij Putj":
„In
einer Regierungssitzung am 4. Oktober wurde auf Initiative von
Kerenski die Frage der Evakuierung der Regierung aufgeworfen. Die
offiziellen Gründe für die Notwendigkeit, die Regierung zu
evakuieren, sind strategisch. Gegen diesen Vorschlag gab es keine
Einwände im Kabinett. Es gab eine Debatte darüber, ob ein
Beschluss zur sofortigen Evakuierung erlassen werden sollte oder ob
zuerst alle für die Evakuierung notwendigen Maßnahmen ergriffen und
dann eine formelle Entscheidung über den Umzug der Regierung nach
Moskau getroffen werden sollte. Kerenski bestand auf einer sofortigen
Lösung des Problems. Dann stellte sich die Frage nach der Verlegung
des Vorparlaments
nach Moskau. Es wurde beschlossen, dass die Provisorische Regierung
in der ersten Sitzung des Vorparlamentes erklärt, dass die Verlegung
der Regierung nach Moskau unvermeidlich sei, und dem Vorparlament
vorschlagen wird, auch nach Moskau zu ziehen. Die Regierung erwartet,
unverzüglich Verhandlungen mit den einflussreichsten Parteien der
Demokratie aufzunehmen, um das Problem im Vorparlament ohne große
Reibereien zu überwinden. Am Morgen des 5. Oktober fand eine private
Versammlung von Regierungsmitgliedern unter dem Vorsitz von Konowalow
statt. In diesem Treffen berichtete Kischkin über den Plan für die
Evakuierung der Provisorischen Regierung aus Petrograd.“ [Trotzki, Sotschinenija, 3.1] |
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