Im
Zusammenhang mit der Welle des Protestes und der revolutionären
Empörung, die nach der Schießerei
an der Lena
über
das Land ging, beauftragte die zaristische Regierung, um Beruhigung
zu schaffen und dem wachsenden Aufschwung der Bewegung Einhalt zu
tun, den Senator Manuchin, den gewesenen Justizminister, eine
Untersuchung der Ereignisse an der Lena durchzuführen. In der
Instruktion, die er von der Regierung bekam, wurde seine Aufgabe
folgendermaßen bestimmt: „Dem Mitglied des Staatsrates, Senator
und Geheimrat Manuchin wird die Untersuchung aller Umstände sowie
der Ursachen des Streiks in den Lenagruben aufgetragen“. Auf diese
Weise verschwieg die Instruktion die Schießerei, die ja vor allem
die Aufmerksamkeit der Arbeiter erregt hatte, und legte das
Schwergewicht auf die Frage des Streiks. Ganz im Geiste dieser
Instruktion wandte sich Manuchin nach seiner Ankunft an der Lena an
die Arbeiter mit dem Vorschlag, den Streik abzubrechen und die Arbeit
wieder aufzunehmen, wobei er versuchte, zwischen den Streikenden und
der Lenagesellschaft zu vermitteln. Die Vermittlungsversuche
Manuchins blieben ohne jedes Ergebnis. Der zeitweise abgebrochene
Streik brach bald wieder von neuem aus, da die Lenagesellschaft die
Erhöhung der Löhne und die Verkürzung des Arbeitstages ablehnte,
und er endete erst einige Wochen später damit, dass etwa 5.000
Arbeiter aus den Lenagoldgruben überhaupt entfernt wurden. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 81] |
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