Ulster ist der nördliche Teil von Irland. Die Besonderheit dieser Provinz besteht darin, dass sie die Feste der englischen Eroberer Irlands ist, die sich dort nach der zweiten Eroberung Irlands unter Cromwell (17. Jahrhundert) festsetzten. Aus ihnen ist auch in der überwiegenden Mehrzahl in Ulster die herrschende Klasse (Bourgeoisie und Gutsbesitzer) zusammengesetzt, die seit jeher jedweder Bewegung für die Loslösung Irlands von England ihren Widerstand entgegensetzte. Am Ende des 19. und am Beginn des 20. Jahrhunderts machte die englische Regierung unter dem Druck der wachsenden nationalen Befreiungsbewegung in Irland Zugeständnisse. Es begann die sogenannte Periode der irländischen Reformen. Die Reformen bewegten sich auf zwei Linien: erstens auf der Linie der Förderung des Wachstums des Kapitalismus in der Landwirtschaft (Erleichterung des Ankaufes von Land durch die vermögende Bauernschaft bei den Großgrundbesitzern, den englischen „Landlords“, und eine Reihe anderer Maßnahmen) und zweitens auf der Linie eines Nachlassens des administrativen Druckes (Am Vorabend des Weltkrieges wurde Irland eine „Selbstverwaltung“, die sogenannte „Homerule“ gewährt, deren Durchführung jedoch zu Beginn des Krieges vertagt wurde). Gegen alle diese Maßnahmen führten die Großgrundbesitzer und die Bourgeoisie von Ulster einen energischen Kampf. Diesen Kampf hat Lenin auch im Auge, wenn er das Beispiel Ulsters anführt. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 126] |
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