Die ukrainischen Sozialrevolutionäre lösten sich 1917 von den russischen Sozialrevolutionären los und bildeten eine selbständige Partei. Bei den Wahlen in die Konstituante stellten sie eigene Kandidatenlisten auf. Nach der Oktoberrevolution nahmen die ukrainischen Sozialrevolutionäre sowie die russischen eine sowjetfeindliche Haltung ein. Zugleich aber waren sie gegen die Großmachtallüren der russischen Sozialrevolutionäre. Von diesen unterschieden sie sich auch durch ihre Orientierung auf Deutschland. Die ukrainischen Sozialrevolutionäre schlossen mit den Deutschen einen Sonderfrieden. Die Ukrainische Zentralrada, die von Menschewiki und Sozialrevolutionären geführt wurde, wurde durch die aufständischen Arbeiter und die Rote Armee aus der Ukraine verjagt, kehrte aber mit Unterstützung der deutschen und österreichischen Bajonette wieder nach Kiew zurück. Dann aber wurde sie unter Mithilfe der Deutschen beseitigt und durch die erzreaktionäre Regierung Skoropadskis ersetzt. Lenin unterstreicht in dem vorliegenden Artikel unter Hinweis auf die nationale Spaltung und auf den Erfolg der ukrainischen kleinbürgerlichen Parteien, die bei den Wahlen in die Konstituante die Mehrheit bekommen hatten, die Kompliziertheit und Wichtigkeit der nationalen Frage. Er richtete diese Zeilen gegen jene Kommunisten, die die nationale Frage unterschätzten und verwies auf die Notwendigkeit eines aufmerksamen Verhaltens gegenüber der national gestimmten werktätigen Bauernmassen Diese Leitsätze Lenins sind eng verbunden mit seiner Kritik der „Linken“ in der nationalen Frage auf der Aprilkonferenz der Partei von 1917, auf dem 8. Parteitag und auf der Dezemberkonferenz der Partei von 1919. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 6, Anm. 169] |
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