Die Geschichte der Beziehungen zwischen der Sowjetregierung und der kleinbürgerlichen Ukrainischen Rada nach ihrem ersten Sturz war folgende: am 9. Februar 1918, am Tage nach der Errichtung der Sowjetmacht in Kiew, schlossen die Vertreter der Zentralrada mit den Deutschen in Brest-Litowsk einen Frieden, auf Grund dessen die Deutschen die Rada als die einzige gesetzmäßige Regierung der Ukraine anerkannten und sich verpflichteten, sie im Kampfe gegen die Sowjets zu unterstützen. Die Deutschen setzten im Punkt 6 des Brester Friedensvertrags fest, dass Sowjetrussland mit der Rada Frieden schließe, setzten die Offensive gegen die Sowjetukraine fort und stellten in den besetzten Gebieten die Macht der Rada wieder her. Am 1. März wurde. Kiew von deutschen und österreichischen Truppen besetzt. Das Zentralexekutivkomitee der Ukraine siedelte nach Poltawa über. Die deutschen Truppen setzten ihre Offensive gegen die ukrainischen Sowjettruppen fort, bis in der gesamten Ukraine die Macht der Rada wiederhergestellt war. Die weitere Geschichte der Friedensverhandlungen mit der Ukraine war folgende: Mitte April schlug der Rat der Volkskommissare der Rada vor, Friedensverhandlungen in Kursk am 28. April aufzunehmen. Aber diese Friedensverhandlungen, deren Beginn von der Rada hinausgezögert wurde, fanden nicht statt, weil am 29. April in der Ukraine ein Umsturz vor sich ging, der den Hetman Skoropadski ans Ruder brachte. Die
Friedensverhandlungen zwischen Sowjetrussland und der
Skoropadski-Regierung begannen am 23. Mai 1918. Der Frieden wurde am
14. Juni 1918 geschlossen. [Band 22] |
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