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Plechanows Artikel über „Fieberphantasien"

Plechanows Artikel unter der Überschrift „Über Lenins Thesen und warum Fieberphantasien mitunter sehr interessant sind" wurde in den Nummern 9, 10 und 11 des „Jedinstwo" abgedruckt und war der Kritik der Thesen Lenins vom 4./17. April gewidmet. Nachdem Plechanow die erste These Lenins wiedergegeben hat, schreibt er: „Und wie verhält es sich mit Deutschland? Darüber sagt Lenin kein Wort. Es ergibt sich, Deutschland sei der Gefahr ausgesetzt worden, von Russland ausgeplündert zu werden, und das russische Proletariat brauche sich am gegenwärtigen Krieg nicht zu beteiligen." [Lenin, Sämtliche Werke, Band 20.1, Anm. 95]

Lenin hat hier den Bericht über sein Referat auf der gemeinsamen Versammlung der Bolschewiki und Menschewiki vom 4./17. April im Auge, der am nächsten Tag in der „Jedinstwo“ („Einheit“) erschienen war. In diesem Bericht heißt es nach einer sehr eingehenden Darlegung der Leninschen Rede etwa so: Diese wahrhaft als Phantasie eines Fieberkranken anmutende Rede stieß auf eine würdige Abwehr seitens Zeretelis. Dieser wies darauf hin, dass die Aufgabe des Augenblicks darin bestehe, die Errungenschaften zu festigen, deren Name demokratische Republik ist. Gegen die oben angeführte anarchistische Demagogie wandte er treffend die Engelsschen Worte an, der betonte, dass es keinen geeigneteren Weg zum Untergang gibt als die Usurpierung der Macht.

Danach verfasste und veröffentlichte Plechanow anlässlich desselben Referats und der Aprilthesen von Lenin in der Zeitung „Jedinstwo“ einen langen Artikel mit der Überschrift „Die Thesen Lenins und warum Fieberphantasien bisweilen interessant sein können“. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 6, Anm. 15]

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