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Parteirat vom 10.–12. Februar 1904

Vom 10.–12. Februar (28.–30. Januar) 1904 fand eine Sitzung des Parteirates statt, in welcher Lenin in erster Linie verlangte, dass die von der Minderheit angewandten unzulässigen Formen des innerparteilichen Kampfes verurteilt würden. Martow und Axelrod brachten mit Unterstützung Plechanows den Vorschlag Lenins zu Fall, und es wurde ein Antrag Plechanows angenommen, Vertreter der Minderheit in das ZK zu kooptieren. Dieselbe Mehrheit (die Opposition im Bündnis mit Plechanow) lehnte auch den Antrag Lenins auf Einberufung eines außerordentlichen Parteitages ab. Auf diese Weise erschien nun die Lage in der Partei in voller Klarheit: außer der Redaktion des Zentralorgans war von nun an auch der Parteirat eine Waffe des Fraktionskampfes der Minderheit im Kampfe gegen das ZK; für seine Umwandlung im Interesse der Minderheit, für die Krönung des Umsturzes in der Parteiführung, der damit begonnen hatte, dass sich die Opposition der Redaktion bemächtigte. Diese Ereignisse bestätigten die Richtigkeit des entschiedenen Kurses Lenins auf die Einberufung eines Parteitages. Jetzt war der entscheidende Moment gekommen, wo das ZK zeigen sollte, dass es die Partei politisch wirklich und fest führte. Am Tage nach dem Schluss der Sitzung des Parteirates stellte Lenin in dem hier abgedruckten Brief dem ZK das Ultimatum: entweder sofortiger Parteitag oder Rücktritt des ganzen ZK. [Ausgewählte Werke, Band 2]

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