Ökonomisten – Anhänger einer opportunistischen Richtung, des sogenannten „Ökonomismus", in der russischen Sozialdemokratie, die um die Jahrhundertwende ziemlich starken Einfluss besaß. Eine eingehende Kritik des Ökonomismus siehe insbesondere Lenins Schrift „Was tun?" [Lenin, Sämtliche Werke, Band 7, Anm. 2] Die
Anschauung dieser Richtung lief im Grunde genommen auf die Ablehnung
des revolutionären politischen Kampfes des Proletariats hinaus. Die
Hauptaufgabe der Arbeiterbewegung erblickten die „Ökonomisten“
im Tageskampfe für die wirtschaftlichen Forderungen. Ihr politisches
Ziel beschränkte sich auf eine bürgerlich-liberale Reform des
absolutistischen Staates. Das bedeutete, den politischen Kampf den
bürgerlichen Liberalen zu überlassen. Verfasserin des „Credo“
war E. Kuskowa,
die diese Ansichten in den Kreisen der Petersburger marxistischen
Intelligenz vertrat. Das Auftreten der „Ökonomisten“ oder der
„Jungen“ in Russland fiel zeitlich mit dem Erscheinen des
Buches „Die Voraussetzungen des Sozialismus und
die Aufgaben der Sozialdemokratie“
von Eduard Bernstein
und mit dem Auftreten des „Revisionismus“
in
der internationalen Arbeiterbewegung überhaupt zusammen. Lenin
setzte sich mit dem Ökonomismus in dem Artikel
„Die dringendsten Aufgaben unserer Bewegung“ und besonders
ausführlich in
der Broschüre „Was tun?“ auseinander. ]Lenin, Ausgewählte Werke, Band 1, Anm. 27] |
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