Unter dem Namen W. Iljin veröffentlichte Lenin unter dem Zarismus einige legale Arbeiten. So erschien unter diesem Namen im Jahre 1899 auch sein Buch „Die Entwicklung des Kapitalismus in Russland“, in welchem er an Hand eines gewaltigen Ziffernmaterials bewies, dass das russische Dorf bereits in die Warenwirtschaft einbezogen worden ist und dass die Entwicklung der Landwirtschaft, sowohl der Gutswirtschaft als auch der Bauernwirtschaft, unstreitig den Weg der kapitalistischen Warenwirtschaft beschritten hat. In demselben Buche zeigte Lenin, wie sich die Klassenscheidung auf dem Lande vollzieht, wie dort zwei einander entgegen stehende Klassen heran wachsen: die bäuerliche Bourgeoisie und das Proletariat. Im Vorwort zur 2. Auflage dieses Buches, das im Juli 1907, also bereits auf Grund der Erfahrung der Revolution von 1905–1907 geschrieben wurde, stellte Lenin in scharfer Weise die Frage der Möglichkeit von zwei Wegen der kapitalistischen Entwicklung in Russland. Auf der ökonomischen Grundlage, die in dem Buche aufgezeigt ist, seien objektiv zwei Hauptlinien der Entwicklung möglich: „Entweder bleibt die alte Gutswirtschaft, durch tausend Fäden mit der Leibeigenschaft verknüpft, bestehen und verwandelt sich allmählich in eine rein kapitalistische, eine ,Junker'-Wirtschaft … Oder aber die Revolution zerstört die alte Gutswirtschaft dadurch, dass sie alle Überbleibsel der Leibeigenschaft und vor allem den Großgrundbesitz vernichtet“. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 102] |
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