Glossar‎ > ‎

Krim-Krieg MEW

Der Krimkrieg (Orientalischer Krieg) wurde von 1853 bis 1856 zwischen Russland und der Koalition Englands, Frankreichs, der Türkei und Sardiniens geführt. Er wurde durch den Zusammenstoß der wirtschaftlichen und politischen Interessen der herrschenden Klassen dieser Länder im Nahen Osten hervorgerufen. [MEW 29, Anm. 90]

Ursache des Krieges war das Bestreben der Regierung Nikolaus I., im Interesse der Großgrundbesitzer und auch der russischen Bourgeoisie, hauptsächlich der Handelsbourgeoisie, die aus dem Schwarzen Meere ins Mittelländische Meer führenden Meerengen zu beherrschen und damit den Außenhandel Russlands, besonders aber die Getreideausfuhr sicherzustellen. Zu diesem Zweck überfiel die russische Armee und Flotte im Jahre 1843 die Türkei. Der Sieg des zaristischen Russlands lag aber durchaus nicht im Interesse der Bourgeoisie Englands, Frankreichs und Österreichs, und darum musste der russische Zarismus nicht nur gegen die Türkei Krieg führen. England und Frankreich landeten in der Krim Truppen, und Sewastopol musste sich nach elfmonatiger Belagerung ergeben. Die Schwarzmeerflotte wurde versenkt. Nach dem Pariser Friedensvertrag von 1855 verlor Russland das Recht, im Schwarzen Meere eine Flotte zu unterhalten. Erst 1871 erreichte die zaristische Diplomatie die Aufhebung dieses Verbots. [Ausgewählte Werke, Band 2]

Kommentare