Die Konstitutionell-demokratische Partei (nach der Abkürzung KD kurz „Kadetten" genannt) war die erste legale politische Partei der liberalen Bourgeoisie in Russland und aus zwei Gruppen entstanden: aus dem „Oswoboschdjenije-Bund" („Bund der Befreiung") und aus dem „Verband der Semstwo-Konstitutionalisten". Eine Charakteristik der Kadettenpartei während der Epoche der Revolution von 1905 bis 1907 gibt Lenin in der Broschüre „Der Sieg der Kadetten und die Aufgaben der Arbeiterpartei" (Band IX der „Sämtlichen Werke" [nicht erschienen]). Dort heißt es: „Mit keiner bestimmten Klasse der bürgerlichen Gesellschaft verbunden, aber nach ihrer Zusammensetzung, nach ihrem Charakter und in ihren Idealen ganz bürgerlich, schwankt die Partei zwischen dem demokratischen Kleinbürgertum und den konterrevolutionären Elementen der Großbourgeoisie. Die soziale Stütze dieser Partei ist einerseits die Masse der städtischen Pfahlbürger … und anderseits der liberale Gutsbesitzer."
Die
Konstituierung der Partei erfolgte auf ihrem ersten, dem
Gründungskongress, der vom 12./25. bis 18./31. Oktober 1905
stattfand. Die eigentliche Tätigkeit der Partei begann erst nach der
Veröffentlichung des Gesetzes vom 11./24. Dezember über die
Dumawahlen.
Während des Revolutionsjahres 1905 erfüllten zwei Organisationen
die Aufgabe dieser Partei: der „Oswoboschdjenije-Bund" und der
„Verband
der Verbände".
Lenin pflegte oft zu unterstreichen, dass die Kadetten eine
konstitutionell-monarchistische Partei sind. Wirklich nahmen sie auch
auf ihrem 2. Kongress, der vom 11./24. bis 15./28. Januar 1906
stattfand, in ihr Programm den Punkt auf: „Russland soll eine
konstitutionelle, parlamentarische Monarchie sein." Aus Furcht
vor der Konfiskation des gesamten Bodens der Gutsherren durch die
Bauernschaft nahmen die Kadetten ein Agrarprogramm an, in dem von der
„Bodenenteignung auf Grund gerechter Bewertung" gesprochen
wird. Auf dem 3. Kongresse, der vom 21. April/4. Mai bis 25. April/8.
Mai 1906 in Petersburg stattfand, wurde die Umbenennung der Partei in
„Partei der Volksfreiheit" beschlossen. Die
Oswoboschdjenije-Leute
begannen schon lange vor der Bildung der Kadettenpartei (besonders
seit 1. März 1903) sich als Konstitutional-Demokraten zu bezeichnen.
Dementsprechend beziehen sich im ganzen VIII. Bande (bis S. 541) die
von Lenin gebrauchten Bezeichnungen „Kadetten" und
„Konstitutional-Demokraten" nicht auf die Partei der Kadetten,
sondern im allgemeinen auf die Oswoboschdjenije-Leute und besonders
auf den „Oswoboschdjenije-Bund" selbst. Näheres über die
Konstitutionell-Demokratische Partei wird im IX. Bande enthalten
sein. [Lenin, Sämtliche Werke, Bnd 8, Anm. 179] Kadetten
– russische Partei des liberalen Bürgertums, entsprach etwa der
deutschen Fortschrittspartei.
Ihr offizieller Name hieß: „Konstitutionell-demokratische Partei".
Aus den Anfangsbuchstaben K. D. entstand der Name „Kadetten".
Die Partei wurde im Oktober 1905 gegründet und bestand einerseits
aus liberalen Grundbesitzern, andererseits aus Vertretern der
bürgerlich-demokratischen Intelligenz, ehemaligen Mitgliedern des
„Bundes der Befreiung". Auf dem zweiten Parteitage, im Januar
1906, unmittelbar vor den Wahlen, haben die Kadetten, um die breiten
Massen der Bevölkerung besser ködern zu können, den Namen „Partei
der Volksfreiheit" angenommen. Dieser Name hat sich aber nie
eingebürgert. Die Hauptpunkte des Programms der Kadetten waren: 1.
parlamentarische Monarchie; 2. teilweise
Enteignung des Landes der Großgrundbesitzer gegen eine „gerechte
Ablösung";
Verbesserung der Lebenslage der Arbeiter, Achtstundentag – nach
Möglichkeit.
Die Kadetten kargten (besonders wenn die revolutionäre Welle
aufwärts ging) nicht mit lauten oppositionellen Phrasen, ihre
Bestrebungen waren aber stets nur auf ein Kompromiss mit dem Zarismus
gerichtet. Ihr Führer Miljukow betonte bei jeder Gelegenheit, dass
sie die „Opposition seiner Majestät und nicht gegen die Majestät"
sein wollen. Im imperialistischen Weltkrieg waren sie die ergebensten
Diener des Zarismus und die lautesten Wortführer der zaristischen
imperialistischen Politik. Nach der Februarrevolution 1917 wurden die
Kadetten die führende Regierungspartei und scharten bald alle
konterrevolutionären Elemente des Landes um sich. Sie unterstützten
den Putsch des Generals Kornilow
und alle anderen gegenrevolutionären Unternehmungen. In den
darauffolgenden Jahren organisierten sie weiter die Konterrevolution
im Innern und die Intervention der fremden Mächte. Als die Deutschen
die Ukraine besetzt hielten, wechselte ein Teil der Kadetten die
außenpolitische
Orientierung.
Während die Kadetten bis dahin streng ententistisch und
deutschfeindlich eingestellt waren, begannen sie nunmehr mit den
deutschen
Generalen zu konspirieren, um mit ihrer Hilfe die Sowjetmacht zu
stürzen. Nach dem Zusammenbruch der bewaffneten Konterrevolution hat
sich die in der Emigration befindende Kadettenpartei gespalten. Der
„linke" Flügel unter Führung von Miljukow
in Paris tritt für einen „demokratischen" Block mit den
rechten
Sozialrevolutionären
ein; der rechte Flügel (dessen Organ die in Berlin
erscheinende russische Zeitung „Rul" ist) befürwortet eine
Koalition mit den Monarchisten. [Band ?] Die Konstitutionell-demokratische Partei (nach der Abkürzung KD kurz „Kadetten“ genannt) war die erste legale politische Partei der liberalen Bourgeoisie in Russland und aus zwei Gruppen entstanden: aus dem „Bund der Befreiung“ und aus dem „Verband der Semstwo-Konstitutionalisten“. Lenin pflegte oft zu unterstreichen, dass die Kadetten eine konstitutionell-monarchistische Partei sind. Wirklich nahmen sie auch auf ihrem 2. Kongress, der im Januar 1900 stattfand, in ihr Programm den Punkt auf: „Russland soll eine konstitutionelle, parlamentarische Monarchie sein.“ Aus Furcht vor der Konfiskation des gesamten Bodens der Gutsherren durch die Bauernschaft nahmen die Kadetten ein Agrarprogramm an, in dem von der „Bodenenteignung auf Grund gerechter Bewertung“ gesprochen wird. Auf dem 3. Kongress, der im Mai 1906 in Petersburg stattfand, wurde die Umbenennung der Partei in „Partei der Volksfreiheit“ beschlossen. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 3, Anm. 30]
„Kadetten“
ist die Abkürzung des Namens der Konstitutionell-demokratischen
Partei
(KD). Diese Partei war die erste legale politische Partei der
liberalen Bourgeoisie in Russland und entstand in der Zeit der ersten
russischen Revolution aus zwei bereits vorhandenen liberalen
Vereinigungen. Eine Charakteristik der Kadettenpartei in der Epoche
der Revolution von 1905–1907 gibt Lenin
in der Broschüre
„Der Sieg der Kadetten und die Aufgaben der Arbeiterpartei“.
Lenin pflegte oft zu unterstreichen, dass die Kadetten eine
konstitutionell-monarchistische Partei sind. Auf ihrem 2. Kongress im
Januar 1906 nahmen sie auch die Forderung nach einer
konstitutionellen parlamentarischen Monarchie in ihr Programm auf. In
ihrem Agrarprogramm verlangten sie eine „Bodenenteignung auf Grund
gerechter Bewertung“. Im Jahre 1906 nahmen sie die Bezeichnung
„Partei der Volksfreiheit“ an. Lenin, [Ausgewählte Werke, Band 4, Anm, 3] Kadetten ist die Abkürzung des Namens der Konstitutionell-demokratischen Partei (KD). Diese Partei war die erste legale politische Partei der liberalen Bourgeoisie in Russland und entstand in der Zeit der ersten russischen Revolution aus zwei bereits vorhandenen liberalen Vereinigungen. Eine Charakteristik der Kadettenpartei während der Epoche der Revolution von 1905-1907 gab Lenin in der Broschüre „Der Sieg der Kadetten und die Aufgaben der Arbeiterpartei“. Lenin pflegte oft zu unterstreichen, dass die Kadetten eine konstitutionell-monarchistische Partei sind. Auf ihrem 2. Parteitag im Januar 1906 nahmen sie auch die Forderung nach einer konstitutionellen parlamentarischen Monarchie in ihr Programm auf. In ihrem Agrarprogramm verlangten sie eine „Bodenenteignung auf Grund gerechter Bewertung". Im Jahre 1906 nahmen sie die Bezeichnung „Partei der Volksfreiheit“ an. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 24] |
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