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Immanenzphilosophie

Immanenzphilosophie – eine idealistische Richtung in der modernen Philosophie, deren Anhänger mit dem lateinischen Wort „immanent" (= innewohnend, nicht überschreitend) angeben wollen, dass sie mit ihren philosophischen Theorien die Grenzen der unmittelbar gegebenen menschlichen Erfahrung nicht überschreiten. Unter „Erfahrung" verstehen sie aber nicht die materielle Welt, die natürlich durch die menschliche Erkenntnis, die in ihr wurzelt und ihr Abbild ist, nicht überschritten werden kann, sondern gerade das Gegenteil: unter unmittelbar gegebener Erfahrung verstehen sie nur die Empfindungen und Ideen des Menschen. Die Immanenzphilosophen halten Erfahrung nur innerhalb des Bewusstseins für möglich, das Sein wird in das Bewusstsein verlegt und geht über das Bewusstsein nicht hinaus. Alles, was darüber hinausgeht (die ganze materielle Welt), ist „unmittelbar" nicht gegeben, überschreitet also unsere „Erfahrung" (so in erster Reihe die Materie). Deshalb ist nach ihnen der Materialismus nicht immanent, sondern transzendent (= die Erfahrung überschreitend) und eine Metaphysik. Hingegen ist Gott, da er selbst Geist, also Idee ist, unmittelbare Erfahrung und die Religion eine Erfahrungswissenschaft. Die Hauptvertreter der „immanenten Philosophie" sind W. Schuppe, A. v. Leclair, J. Rehmke und Rich. v. Schubert-Soldern.

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