Dies-Komitee – 1934 wurde im US-Repräsentantenhaus ein Komitee geschaffen, das die Aktivitäten amerikanischer Nazis und ihre Verbindungen nach Deutschland untersuchen sollte. 1938 wurde es unter dem Vorsitz von Martin Dies Jr. wiederbelebt. Reaktionäre Südstaaten-Demokraten wie Dies und Republikaner sorgten dafür, dass es sich jetzt v.a. mit kommunistischen Aktivitäten beschäftigte. Es erhielt bald den Namen Komitee für unamerikanische Umtriebe. Im Krieg war es durch Ineffizienz, falsche Anschuldigungen (bis hin zu Namensverwechselungen) und die politische Missliebigkeit des Vorgehens gegen Sympathisanten des Kriegsverbündeten Sowjetunion (das von der Propaganda der Achsenmächte genüsslich wiedergegeben wurde) diskreditiert. Trotzdem wurde es 1945 handstreichartig in ein ständiges Komitee umgewandelt. Während es im Kampf gegen Faschisten und Ku Klux Klan zahnlos war, wurde es in der McCarthy-Ära (der selbst kein Mitglied war, er war Mitglied des Senats, nicht des Repräsentantenhauses) zu einem zentralen Werkzeug der Hexenjagd gegen vermeintliche Kommunist*innen, vor allem Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes und Künstler*innen, bis hin zu Thomas Mann. |
Glossar >