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Credo (der Ökonomisten, 1899)

Die Anschauung dieser Richtung lief im Grunde genommen auf die Ablehnung des revolutionären politischen Kampfes des Proletariats hinaus. Die Hauptaufgabe der Arbeiterbewegung erblickten die „Ökonomisten“ im Tageskampfe für die wirtschaftlichen Forderungen. Ihr politisches Ziel beschränkte sich auf eine bürgerlich-liberale Reform des absolutistischen Staates. Das bedeutete, den politischen Kampf den bürgerlichen Liberalen zu überlassen. Verfasserin des „Credo“ war E. Kuskowa, die diese Ansichten in den Kreisen der Petersburger marxistischen Intelligenz vertrat. Das Auftreten der „Ökonomisten“ oder der „Jungen“ in Russland fiel zeitlich mit dem Erscheinen des Buches „Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie“ von Eduard Bernstein und mit dem Auftreten des „Revisionismus“ in der internationalen Arbeiterbewegung überhaupt zusammen. Lenin setzte sich mit dem Ökonomismus in dem Artikel „Die dringendsten Aufgaben unserer Bewegung“ und besonders ausführlich in der Broschüre „Was tun?“ auseinander. [Ausgewählte Werke, Band 1]

Das „Credo“ (deutsch: Ich glaube, ... Anfang des christlichen „Glaubensbekenntnisses“, allgemeine Bezeichnung für Glaubensbekenntnisse) war das erste charakteristische Dokument des am Ende der neunziger Jahre auftretenden Opportunismus in der russischen Sozialdemokratie. Seine Verfasserin war E. Kuskowa, die wenige Jahre später zum bürgerlichen Liberalismus überlief. Der Opportunismus in der russischen Sozialdemokratie war zu dieser Zeit in der Theorie durch den „legalen Marxismus“ und in der praktischen Politik durch den Ökonomismus vertreten. Lenin schrieb gegen das „Credo“ in der Verbannung den „Protest russischer Sozialdemokraten“, der von 16 seiner Genossen mitunterzeichnet wurde. [Ausgewählte Werke, Band 2]

Das „Credo“ (deutsch: Ich glaube) war das erste charakteristische Dokument des am Ende der neunziger Jahre auftretenden Opportunismus in der russischen Sozialdemokratie. Seine Verfasserin war E. Kuskowa, die wenige Jahre später zum bürgerlichen Liberalismus überlief. Lenin schrieb gegen das „Credo“ in der Verbannung den „Protest russischer Sozialdemokraten“, der von 16 seiner Genossen mitunterzeichnet wurde. [Lenin, Ausgewählte Werke Band 3, Anm. 41]

Das „Credo" ist eine Niederlegung der Ansichten der extremen Revisionisten und Opportunisten über die Aufgaben der Arbeiterklasse in Russland. Diese waren bestrebt, der Arbeiterbewegung ein rein liberales Aktionsprogramm aufzuzwingen. Verfasst wurde es von E. Kuskowa (im Jahre 1899). Als Lenin das „Credo" in Sibirien erhielt, beantwortete er es sofort mit dem scharfen „Protest der russischen Sozialdemokraten", der von der gesamten revolutionären Sozialdemokratie unterstützt wurde.

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