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Brief des Bauern G. Andrejew

In dem Brief des Bauern G. Andrejew, von dem hier die Rede ist, hieß es u. a.: „Ich bin ein Muschik, ein Bauer. Im Sommer lebe ich im Dorfe; auch bevor ich auf der Fabrik arbeitete, lebte ich auf dem Dorfe, und jetzt besuche ich es jährlich zwei- oder dreimal… Seit 1905 war ich Sozialrevolutionär, als sie aber davon zu reden anfingen, dass man den Herren nicht das Land wegnehmen darf, begannen meine Gedanken sich von ihnen abzuwenden; und als sie ihre Zustimmung zu der Freiheitsanleihe gaben, lief ich davon und trat in die Partei der Bolschewiki ein, nicht aber der Menschewiki, weil ich, wenn auch nicht viel, aber doch verstehe, was ich zu tun habe… Ich will ein wenig meine Ansicht über die verschiedenen Parteien im Dorfe darlegen, für die Gemeindeversammlung. Ich stelle die Gemeindeversammlung so dar: der Semski Natschalnik1, der Starschina2, der Dorfschulze, der reiche Bauer und der arme Bauer, so wie ich einer bin. Den Semski vergleiche ich mit den Kadetten, die das Kapital und die ganze Bourgeoisie verteidigen … Den Starschina vergleiche ich mit den gelehrten Professoren, die wollen, dass die einen es gut haben, dass aber auch den andern nicht weh getan wird, die Sache ungefähr für tausend Jahre verschoben wird und dass einstweilen alle sich beruhigen möchten … Den Dorfschulzen vergleiche ich mit den Menschewiki… Den reichen Bauer vergleiche ich mit den Sozialrevolutionären … Nun nehme ich den armen Bauer. Ihn vergleiche ich mit den bolschewistischen Sozialdemokraten … Über den Krieg denken sie nicht so, wie der Dorfschulze oder der reiche Bauer… An der Front sich verbrüdern, aber auch im Hinterland nicht schlafen, unermüdlich arbeiten für die heilige Wahrheit.

Man darf nicht auf halbem Wege stehenbleiben und warten, bis irgendwer irgendwoher vom Himmel kommen und dem Kriege ein Ende machen wird. Man muss stärker auf die Bourgeoisie drücken, damit sie in allen Nähten platzt, dann wird der Krieg ein Ende haben. Wenn wir aber nicht so stark auf die Bourgeoisie drücken, so wird es uns erbärmlich gehen …". [Lenin, Sämtliche Werke, Band 20.2, Anm. 44]

In dem Brief des Bauern G. Andrejew, von dem hier die Rede ist, hieß es u. a.: „Ich bin ein Muschik, ein Bauer. Im Sommer lebe ich im Dorfe; auch bevor ich auf der Fabrik arbeitete, lebte ich auf dem Dorfe, und jetzt besuche ich es jährlich zwei- oder dreimal … Seit 1905 war ich Sozialrevolutionär, als sie aber davon zu reden anfingen, dass man den Herren nicht das Land wegnehmen darf, begannen meine Gedanken sich von ihnen abzuwenden; und als sie ihre Zustimmung zu der Freiheitsanleihe gaben, lief ich davon und trat in die Partei der Bolschewiki ein, nicht aber der Menschewiki, weil ich, wenn auch nicht viel, aber doch verstehe, was ich zu tun habe … Ich will ein wenig meine Ansicht über die verschiedenen Parteien im Dorfe darlegen, für die Gemeindeversammlung. Ich stelle die Gemeindeversammlung so dar: der Amtshauptmann, der Bezirksvorsteher, der Dorfschulze, der reiche Bauer und der arme Bauer, so wie ich einer bin. Den Amtshauptmann vergleiche ich mit den Kadetten, die das Kapital und die ganze Bourgeoisie verteidigen … Den Bezirksvorsteher vergleiche ich mit den gelehrten Professoren, die wollen, dass die einen es gut haben, dass aber auch den andern nicht weh getan wird, die Sache ungefähr für tausend Jahre verschoben wird und dass einstweilen alle sich beruhigen möchten … Den Dorfschulzen vergleiche ich mit den Menschewiki Den reichen Bauer vergleiche ich mit den Sozialrevolutionären … Nun nehme ich den armen Bauer. Ihn vergleiche ich mit den bolschewistischen Sozialdemokraten … Über den Krieg denken sie nicht so, wie der Dorfschulze oder der reiche Bauer … An der Front sich verbrüdern, aber auch im Hinterland nicht schlafen, unermüdlich arbeiten für die heilige Wahrheit. Man darf nicht auf halbem Wege stehenbleiben und warten, bis irgendwer irgendwoher vom Himmel kommen und dem Kriege ein Ende machen wird. Man muss stärker auf die Bourgeoisie drücken, damit sie in allen Nähten platzt, dann wird der Krieg ein Ende haben. Wenn wir aber nicht so stark auf die Bourgeoisie drücken, so wird es uns erbärmlich gehen …”. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 6, Anm. 51]

1 Unter dem Zarismus der Vertreter der Polizeigewalt auf dem Lande. Die Red.

2 Im vorrevolutionären Russland der von den Bauern gewählte Vorsteher oder Älteste einer Wolost, d. h. der aus mehreren Dorfgemeinden bestehenden Verwaltungseinheit. Die Red.

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