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Beratung vom 1. März 1914

Die Beratung vom 1. März 1914 fand im Arbeitszimmer des Präsidenten der Reichsduma Rodsjanko statt. Es war eine geheime Beratung der Vertreter der Regierung mit Abgeordneten der Reichsduma über die Fragen der Landesverteidigung und der Gewährung von Geldern für das Heer. An der Beratung nahmen teil: der Vorsitzende des Ministerrates, Goremykin, der Kriegsminister, der Marineminister, der Außenminister, der Finanzminister, der Chef des Generalstabs, das Präsidium der Reichsduma und 65 Dumaabgeordnete aus den Reihen der Rechten, der Nationalisten, der Oktobristen, der Progressisten und der Kadetten mit Miljukow an der Spitze. Die Einladung zu dieser Beratung war mit der Aufschrift versehen: „Vollkommen vertraulich". Die Sozialdemokraten und die Trudowiki wurden nicht eingeladen.

Nach einer Mitteilung der „Rjetsch" vom 5./18. März 1914 richteten die Vertreter der sogenannten „verantwortungsbewussten Opposition" (Kadetten und Progressisten) an den Vorsitzenden des Ministerrates eine Anfrage über die innere Politik der Regierung, die Beantwortung wurde jedoch von Goremykin mit dem Hinweis darauf abgelehnt, dass die Beratung zu einem besonderen Zwecke, der Besprechung von Fragen der Landesverteidigung, einberufen sei, und dass Fragen der inneren Politik über den Rahmen der Beratung hinausgehen.

In der Sitzung der Reichsduma vom 4./17. März erhoben Kerenski und Tschcheïdse gegen den vertraulichen Charakter der Beratung Protest. [Band 17]

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