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Auslandsliga der russischen revolutionären Sozialdemokratie

Die „Auslandsliga der Russischen Revolutionären Sozialdemokratie“ war die Auslandsorganisation des revolutionären Flügels der russischen Sozialdemokraten und wurde im Oktober 1901 gegründet, nachdem der Versuch einer Vereinigung des Auslandsbundes russischer Sozialdemokraten mit der Gruppe „Befreiung der Arbeit", der revolutionären Organisation „Sozialdemokrat" und der Auslandsabteilung der „Iskra“ und „Sarja“ misslungen war. Nach ihrem Statut war die Auslandsliga die Auslandsgruppe der „Iskra“ und „Sarja“. Nach dem zweiten Parteitag wurde die Liga zum Stützpunkt und zur Waffe im Kampfe der Minderheit gegen die Mehrheit. [Ausgewählte Werke, Band 2]

DieAuslandsliga der russischen revolutionären Sozialdemokratie" wurde im Herbst 1901 nach dem Scheitern der sogenannten „Einigungskonferenz" gegründet. Der Liga gehörten ursprünglich an: die revolutionäre Organisation „Sozialdemokrat" (die auch die Grupppe Befreiung der Arbeit umfasste) und die Auslandsabteilung der „Iskra"-„Sarja". Die Aufgabe der Liga bestand darin, die Ideen der revolutionären Sozialdemokratie zu verbreiten und durch Vereinigung der revolutionären Kräfte auf dem Boden der Prinzipien des Manifests der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands eine kampffähige sozialdemokratische Organisation zu schaffen und diese um eine richtig organisierte und gut verbreitete allgemein-russische politische Literatur zu vereinigen (aus dem Statut der Liga). Faktisch war die Liga eine Hilfsorganisation der „Iskra"-Redaktion, die für die „Iskra"-Gruppe Anhänger warb, und zwar vor allem unter der revolutionär gesinnten studierenden Jugend. Lenin hatte bereits im Frühjahr 1901 (in einem Brief an Axelrod vom 25. April) den Gedanken der Gründung der Liga ausgesprochen, wobei er das Ziel verfolgte, der Tätigkeit der Emigranten, die der „Iskra" mit Sympathie gegenüberstanden und sich auf organisatorischem und vor allem literarischem Gebiet betätigen wollten, eine organisatorische Form zu geben. Man beabsichtigte, der neuen Organisation das Recht der selbständigen Verlegung von Broschüren zu überlassen. Nach dem Scheitern der „Einigungskonferenz" wurde der Plan der Gründung der Liga verwirklicht. Nach dem II. Parteitag wurde die Liga zu einem Stützpunkt des Menschewismus im Auslande.

Im Verlag der „Liga" erschienen einige Broschüren, darunter die Broschüre Lenins „An die Dorfarmut". Ende 1901 bis Anfang 1902 brachte die Liga drei Nummern des hektographierten „Bulletins" heraus.

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