Hier meint Lenin die weißgardistische Verschwörung, die im Fort „Krasnaja Gorka“, einem der wichtigsten Schlüsselpunkte Petrograds, organisiert worden war. Den Kommandeuren des Forts gelang, einen Teil der Garnison durch Gerüchte von einer Übergabe Petrograds und von einem Angriff von 23 englischen Schiffen auf Kronstadt zu provozieren, einen Aufstand gegen die Sowjetmacht zu organisieren und sich am 12. Juni 1919 des Forts zu bemächtigen. Die Aufständischen verhafteten alle Kommunisten und teilten in einem Funkspruch an das Finnische Oberkommando in Björkö mit, dass sie das Fort dem finnländischen Militärkommando zur Verfügung stellen und von ihm Hilfe erwarten. Daraufhin sandte das Fort „Krasnaja Gorka“ ein Ultimatum an Kronstadt und an die einzelnen Kronstädter Forts und eröffnete nach seiner Ablehnung Artilleriefeuer gegen die Stadt. Am 16. Juni wurden das Fort „Krasnaja Gorka“ sowie ein anderes Fort, „Seraja Loschadj“, das sich ihm angeschlossen hatte, mit Hilfe der Kronstädter Schiffe, die einmütig gegen die aufständischen Weißgardisten vorgingen, sowie mit Hilfe eines Moskauer Arbeitertrupps eingenommen. Dieser konterrevolutionäre Aufstand war ein Glied in einer großen Verschwörung, die von der weißgardistischen Organisation „Nationales Zentrum“ vorbereitet wurde. Ein bewaffneter Aufstand in Petrograd und der Übergang eines Teils der roten Regimenter und einzelner Forts auf die Seite des Gegners bei gleichzeitigem finnisch-polnischem militärischem Vorstoß sollten Petrograd den Weißen ausliefern. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 9, Anm. 119] |
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