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Appell an das Internationale Sozialistische Büro1905

Appell an das Internationale Sozialistische Büro. Die Gefahr einer militärischen Hilfeleistung der europäischen Reaktion für den Zarismus verstärkte sich besonders nach der Verhängung des Belagerungszustandes über Polen. Das ZK und die OK der SDAPR wandten sich an das Internationale Sozialistische Büro mit dem folgenden Appell:

Werte Genossen! Die große russische Revolution macht jetzt eine äußerst ernste Phase durch, da die Regierung daran geht, jene Waffe der Reaktion anzuwenden, die sie im Verlauf der Revolution von 1905 bereits in Gang gesetzt hat. Auf die Forderung des polnischen Volkes nach der für seine Kultur und seine Entwicklung notwendigen nationalen Autonomie hat die zaristische Regierung mit der Verhängung des Belagerungszustandes geantwortet. Sie bemüht sich, die nationale Feindschaft zwischen dem russischen und dem polnischen Volke zu entfachen und die Revolution mit Hilfe des Chauvinismus niederzuschlagen. Diese Politik der zaristischen Regierung findet die Unterstützung der halb-absolutistischen Herrscher Westeuropas. Wilhelm zieht an der russischen Grenze Militär zusammen und es bestehen ernste Gründe für die Annahme, dass dieses Militär nach Russland geschickt werden wird, um das polnische Volk niederzuwerfen. Die Sache der russischen Revolution, die die Sache der ganzen Menschheit ist, ist in ernster Gefahr.

Das russische Proletariat spricht seinen polnischen Brüdern seine Sympathie aus und protestiert energisch gegen die ihnen angetane Gewalt.

Wir bitten Euch, werte Genossen, zu zeigen, welche Maßnahmen Ihr zur Beseitigung dieser Gefahr und zur Hilfeleistung für das russische Volk zu ergreifen vorschlagt.

Mit herzlichem Gruß

Zentralkomitee und Organisationskommission der SDAPR" [Lenin, Sämtliche Werke, Band 8, Anm. 163]

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